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Wissenswertes

Wer sich über die aktuellen Features hinaus schlau machen möchte, der ist in dieser Rubrik richtig. Hier finden Sie alles Wissenswerte … ausführlich erklärte Grundlagen, Seminare und interessante Literatur-Tipps rund um das Thema Audio- und Video-Technik.  


Warum und wie nehmen wir unsere Umwelt wahr? Was hilft uns bei der Orientierung? Wie nutzt die Fernsehtechnik die menschliche Wahrnehmung? Diese und weitere Fragen werden im folgenden Artikel von Professor Karl R. Gegenfurtner, Universität Gießen/Abteilung Allgemeine Psychologie.

Was sind Farben ?

Was ist eigentlich Farbe? Was ist Reflexion? Was additive Farbmischung? Grundlagenwissen aus der Seminararbeit von Beate Bladowksi und Daniel Maus, Universität Mannheim. Farbe ist die individuelle visuelle Wahrnehmung, die durch Licht, das in dem für das menschliche Auge sichtbaren Bereich liegt, hervorgerufen wird. Die für den Menschen wahrnehmbaren Farbreize liegen im Bereich zwischen 380 nm und 780 nm des elektromagnetischen Spektrums. Die Farbwahrnehmung ist subjektiv durch die Beschaffenheit von Augen, Empfindlichkeit der Rezeptoren und dem folgenden Wahrnehmungsapparat unterschieden. Andere optische Wahrnehmungen wie Struktur (Licht-Schatten-Wirkungen), Glanz oder Rauheit, sowie psychische Effekte und Phänomene des Sehsinns, wie Umstimmung oder Adaption, sind vom Farbbegriff zu unterscheiden. „Farbe ist diejenige Gesichtsempfindung eines dem Auge des Menschen strukturlos erscheinenden Teiles des Gesichtsfeldes, durch die sich dieser Teil bei einäugiger Beobachtung mit unbewegtem Auge von einem gleichzeitig gesehenen, ebenfalls strukturlosen angrenzenden Bezirk allein unterscheiden kann.“ (Definition nach DIN 5033)

 

Inhaltsverzzeichnis:

1. Beschreibung von Farbeindrücken
1. 1 Unterscheidung von achromatischen und chromatischen Farben
1. 2 Wieviele Farben können wir unterscheiden?

2. Was sind Farben?
2.1 Physikalischer Ansatz
2. 1. 1. Was ist Reflektanz?
2. 1. 2. Durchsichtige Objekte
2. 2. Psychologischer Ansatz

3. Wie nehmen wir Farben wahr?
3. 1. Trichromatische Theorie
3. 2. Gegenfarbentheorie
3. 3. Farbmischung
3. 3. 1. Additive Farbmischung
3. 3. 2. Subtraktive Farbmischung
3. 3. 3. Die Grassmannschen Gesetze
3. 3. 4. Warum gibt es unendlich viele Möglichkeiten, aus monochromatischen Reizen weißes Licht zu erzeugen?
3. 4. Die Farbwahrnehmungstheorien unter physiologischen Gesichtspunkten
3. 4. 1. Die trichromatische Theorie und der Muster-Code
3. 4. 2. Die Gegenfarbentheorie und neuronale Verarbeitung von Farbreizen

 

1. Beschreibung von Farbeindrücken

1. 1 Unterscheidung von achromatischen und chromatischen Farben

 

Farben ohne jeden Farbton bezeichnet man als achromatische Farben. Hierzu zählen Weiß, Schwarz sowie Grautöne.

Grauverlauf

Die restlichen Farben werden chromatische Farben genannt, wie zum Beispiel Blau, Rot, Gelb etc.

Sichtbares Spektrum

 

1. 2 Wieviele Farben können wir unterscheiden?

Der Mensch kann etwa 200 Farbtöne unterscheiden. Wenn man nun die Intensität des jeweiligen Farbtons verändert, ergeben sich pro Farbton etwa 500 unterscheidbare Helligkeiten. Zuletzt variiert man den Weißanteil im Farbton und erhält circa 20 weitere Farben pro Farbton. Insgesamt kann der Mensch also ungefähr 20 Millionen Farben unterscheiden. Da diese Anzahl Farben zu groß ist, um sinnvoll damit umzugehen, beschränkt sich die Psychologie in der Regel auf vier Farben (blau, gelb, rot, grün). Diese Grundfarben und ihre Kombinationen reichen aus, um alle unterscheidbaren Farben zu beschreiben. Ordnet man diese Farben nun so in einem Kreis an , daß sie der Reihe im Farbspektrum entsprechen, dann liegen die Grundfarben auf den Positionen 12, 3, 6 und 9 Uhr.

Farbkreis

 


2. Was sind Farben?

2.1 Physikalischer Ansatz

Die ersten Hinweise zur Erklärung der Farbwahrnehmung lieferte Isaac Newton bereits im Jahre 1704. Er plazierte ein Prisma so, daß Sonnenlicht durch ein Loch im abgedunkelten Fenster darauf fiel.

Prisma

Er beobachtete, daß das Sonnenlicht beim Durchgang durch das Prisma verändert wurde. Und zwar wurde es aufgespalten in ein Farbspektrum. Dieser Vorgang war reversibel. Durch Zusammenführung der Spektralfarben mit Hilfe einer Linse gelang es ihm, das urprüngliche Sonnenlicht wiederherzustellen.

Spätere Arbeiten zeigten, daß die Spektralfarben sich in der Wellenlänge unterscheiden. Licht mit der Wellenlänge von

  • ca. 400 - 450 nm sehen wir violett,
  • ca. 450 - 500 nm sehen wir blau,
  • ca. 500 - 570 nm sehen wir grün,
  • ca. 570 - 590 nm sehen wir gelb,
  • ca. 590 - 620 nm sehen wir orange,
  • ca. 620 - 700 nm sehen wir rot.

Meistens sehen wir jedoch nicht das Licht direkt von der Quelle, sondern die Strahlen erreichen unsere Augen, nachdem sie von einer Oberfläche reflektiert wurden. Um nun zu verstehen, warum Objekte auch dann farbig erscheinen können, wenn sie von einer unbunten Lichtquelle beleuchtet werden, werfen wir einen Blick auf die Reflektanzkurven von Objekten.

 

2. 1. 1. Was ist Reflektanz?

Dieser Wert beschreibt den Prozentsatz an Licht, den ein Objekt vom einfallenden Licht (= 100%) wieder zurücksendet. Aus den Reflektanzplots wird ersichtlich, daß es erhebliche Unterschiede in den Reflektanzkurven zwischen chromatischen und achromatischen Objekten gibt. Während bei unbunten Objekten der Prozentsatz der Reflektanz über das sichtbare Spektrum nahezu gleichbleibt, variiert das zurückgeworfene Licht bei farbigen Objekten im Spektralbereich enorm. Dies nennt man selektive Reflektion

Hieraus resultiert nun der Farbeindruck dieser Objekte. Fällt beispielsweise weißes Licht auf ein Objekt und es reflektiert lediglich den langwelligen Anteil des Lichts, so wird dieser Körper rot erscheinen.

 Reflektanzkurven

Reflektanzkurven für blaue Pigmente, grüne Pigmente, sowie für schwarze (-), graue (---) und weiße (...) Oberflächen.

2. 1. 2. Durchsichtige Objekte

Bislang war nur von Objekten die Rede, die das auftreffende Licht entweder verschlucken oder zum Teil wieder abstrahlen. Gelten die Regeln der farbigen Objekte aber auch für transparente Dinge? Ja, der einzige Unterschied ist, daß das wieder abgestrahlte Licht durch das Objekt hindurch geht und nicht (oder nur zum Teil) an dessen Oberfläche reflektiert wird. Preiselbeersaft zum Beispiel läßt nur das langwellige Licht passieren und erscheint dadurch rot.

 

2. 2. Psychologischer Ansatz

Farbe ist eine Sinnesempfindung.

Außerhalb des Auges gibt es keine Farben, sondern lediglich Strahlungen; gelangen diese auf die Netzhaut des Auges, werden sie von den spezifischen Sinneszellen in Nervenimpulse umgewandelt. Diese Impulse werden ans Gehirn weitergeleitet und lösen dort eine Farbempfindung aus.

Die Voraussetzungen für eine solche Farbempfindung sind zum einen physikalische Ursachen (Strahlung), die den Farbreiz auslösen, zum anderen funktions- und empfindungsfähige Sinneszellen (Netzhaut), die einem lebenden Organismus angehören. Ohne diese physikalischen und biologischen Voraussetzungen existiert der Begriff "Farbe" überhaupt nicht.

Demnach wird Farbe wie folgt definiert:

"Farbe ist diejenige Gesichtsempfindung eines dem Auge strukturlos erscheinenden Gesichtsfeldes, durch die sich dieser Teil bei einäugiger Beobachtung mit unbewegtem Auge von einem gleichzeitig gesehenen, ebenfalls strukturlosen angrenzenden Bezirk allein unterscheiden kann." (nach DIN 5033, Teil 1 - 9: Farbmessung (1964 - 1978))

Nach dieser Definition ist Farbe eine Gesichtsempfindung. Da jedoch beim Sehen noch anderes wahrgenommen wird als Farbe, muß der Begriff der Gesichtsempfindung eingegrenzt werden:

"Strukturlos" bezieht sich darauf, daß zwei Objekte, die miteinander verglichen werden, sich nicht durch eine Textur wie zum Beispiel Rillen, unterscheiden sollten.

"Einäugige Beobachtung mit unbewegtem Auge" bezieht sich auf die Wahrnehmung von Glanz. Glanz ist nämlich ein Helligkeits-Kontrast-Phänomen, das entsteht, wenn dieselbe Gesichtsfeldstelle gleichzeitig für beide Augen (bzw. für ein Auge kurz nacheinander) eine merklich verschiedene Helligkeit hat. Solange wir auf eine unbewegte Fläche mit unbewegtem Auge blicken, nehmen wir keinen Glanz wahr.

Der psychologische Ansatz der Farbempfindung zeigt, daß Farbe ein subjektives Sinneserlebnis ist.

 


3. Wie nehmen wir Farben wahr?

3. 1. Trichromatische Theorie

Diese Theorie von Young und Helmholtz besagt, daß die Farbwahrnehmung auf drei Rezeptortypen basiert, wovon jeder eine unterschiedliche spektrale Sensibilität aufweist. Licht mit einer bestimmten Wellenlänge stimuliert die drei Rezeptorarten unterschiedlich stark, und das Aktivitätsmuster löst im Gehirn eine Farbempfindung aus.

Young und Helmholtz stützten ihre Theorie auf eine Reihe von Versuchen, die "Color matching" genannt werden. Bei diesen Experimenten soll die Vpn die Proportionen dreier Wellenlängen derart einstellen, daß die Farbe der Mischung und die Vergleichsfarbe, bestehend aus einer einzigen Wellenlänge, identisch aussehen.

Beispielsweise soll ein Licht von 500 nm durch eine Mischung der Wellenlängen 420 nm, 560 nm und 640 nm erzeugt werden.

(0.5 * 420 nm + 0.375 * 560 nm + 0.125 * 640 nm = 500)

Auf diese Weise kann jede Wellenlänge und somit jede Farbe erzeugt werden. Zum Mischen können drei beliebige Wellenlängen verwendet werden, sofern sie unabhängig voneinander sind; d. h. wenn keine der drei Wellenlängen durch Mischung der anderen beiden erzeugt werden kann.

 

3. 2. Gegenfarbentheorie

Obwohl die Trichromatische Theorie eine Vielzahl von Phänomenen erklärt, die bei der Farbwahrnehmung auftreten, wie z. B. die Farbmischung, gibt es ein paar Farbwahrnehmungen, die dadurch nicht zu erklären sind. Diese hat Hering (1878) mit Hilfe seiner Gegenfarbentheorie erläutert. Er fand heraus, daß die Farbenpaare rot und grün bzw. blau und gelb zusammengehören. Er stützte seine Theorie auf eine Reihe von Experimenten, sowie die Tatsache, daß Leute, die die Farbe Rot nicht sehen können, ebenso nicht imstande sind, Grün wahrzunehmen (mit Blau und Gelb verhält es sich ebenso). Die Grundidee der Theorie sind drei Mechanismen, die gegensätzlich auf verschiedene Lichtintensitäten reagieren:

  1. Der Schwarz (+)-Weiß (-)-Mechanismus reagiert negativ auf Dunkelheit und positiv auf weißes Licht.
  2. Der Rot (+)-Grün(-)-Mechanismus reagiert positiv auf Rot und negativ auf Grün.
  3. Der Gelb(+)-Blau(-)-Mechanismus reagiert positiv auf Gelb und negativ auf Blau.

 

3. 3. Farbmischung

3. 3. 1. Additive Farbmischung

Zwei oder mehrere Farbreize werden gemischt (addiert), so daß sie einen einheitlichen, neuen (homogenen) Farbeindruck, nämlich die Mischfarbe, erzeugen. Dafür gibt es drei Möglichkeiten:

  • Dieselbe Netzhautstelle im Auge wird gleichzeitig von zwei oder mehreren Strahlungen getroffen.
  • Dieselbe Netzhautstelle im Auge wird in raschem periodischen Wechsel (f > 25 Hz) von 2 oder mehreren Strahlungen getroffen. Hierzu kann man eine in verschiedenen Farbflächen unterteilte Scheibe rotieren lassen.
  • Nicht dieselbe Stelle auf der Netzhaut, sondern eng benachbarte Teile darauf werden gleichzeitig von verschiedenen Strahlungen getroffen. Für diese Art der Farbmischung werden dem Auge verschiedene, nebeneinanderliegende Farbpunkte geboten, die so klein und eng benachbart sind, daß sie das Auge nicht mehr auflösen kann.

Diese drei Verfahren werden unter dem Begriff der additiven Farbmischung zusammengefaßt, weil die Mischfarbe sich aus der Summe der spektralen Verteilungen der Ausgangsfarben zusammensetzt.

 

Additive Farbmischung

 

3. 3. 2. Subtraktive Farbmischung

Zwei oder mehrere Filter werden hintereinandergeschaltet bzw. zwei oder mehrere Farbstoffe werden gemischt, so daß sich eine neue homogene Farbe ergibt. Die dabei entstandene Mischfarbe ergibt sich aus dem Produkt der spektralen Verteilungen, Reflektanzen oder Transmissionsfunktionen der Ausgagsfarben.

Im Beispiel ergeben Blau und Gelb in der subtraktiven Farbmischung bei unbunter (weißer) Beleuchtung Grün, während sie in der additiven Mischung weiß ergeben würden.

Der Ausdruck "subtraktive Farbmischung" ist allerdings etwas irreführend, da hier zum einen nicht Farben gemischt werden, sondern eine gegenseitige spektrale Beeinflussung stattfindet, und zum anderen diese Beeinflussung nicht subtraktiv, sondern multiplikativ ist.

Subtraktive Farbmischung

 

3. 3. 3. Die Grassmannschen Gesetze

Bei der additiven Farbmischung gelten folgende Gesetzmäßigkeiten:

  1. Mit drei geeigneten relativen spektralen Verteilungen kann man jeden Farbreiz durch additive Mischung dieser drei "Eichreize" (auch Grundfarben genannt) vollkommen nachahmen. Die jeweils gewünschte Mischfarbe ist immer durch ein bestimmtes Verhältnis zu erreichen. Die Voraussetzung hierfür ist, daß die Eichreize so gewählt werden, daß keiner durch Mischung der beiden anderen dargestellt werden kann. B (Farbreiz K) = (Grundfarbe 1) * B1 + (Grundfarbe 2) * B2 + (Grundfarbe 3) * B3, wobei "Grundfarbe" der Farbton im Farbdreieck ist und "B" die Leuchtdichte bzw. Helligkeit der Eichreize ist.
  2. Wenn zwei Lichter mit unterschiedlichen spektralen Verteilungen denselben Farbeindruck hervorrufen, dann tun sie das auch, man die Leuchtdichte (= objektive Helligkeit) bei beiden um denselben Faktor ändert. n * K = (Grundfarbe 1) * B1 * n + (Grundfarbe 2) * B2 * n + (Grundfarbe 3) * B3 * n, wobei "n" der Faktor ist, um den die Leuchtdichte "B" geändert wird.
  3. Zwei Lichter, die nebeneinander betrachtet dieselbe Farbempfindung hervorrufen, zeigen auch bei weiteren Mischprozessen das gleiche Verhalten; daher kann in jeder Mischung die eine durch die andere ersetzt werden. Ist nun K = (Grundfarbe 1) * B1 + (Grundfarbe 2) * B2 + (Grundfarbe 3) * B3 undK' = (Grundfarbe 1) * B1' + (Grundfarbe 2) * B2' + (Grundfarbe 3) * B3' dann kann man die beiden Farbreize in ihrer Mischung K + K' durch ihre gleichaussehenden Eichreizkombinationen ersetzen: K + K' = (Grundfarbe 1) * (B1 + B1') + (Grundfarbe 2) * (B2 + B2') + (Grundfarbe 3) * (B3 + B3')

3. 3. 4. Warum gibt es unendlich viele Möglichkeiten, aus monochromatischen Reizen weißes Licht zu erzeugen?

Hat man zwei beliebige Punkte im Farbendreieck, so kann man durch Veränderung des Mischungsverhältnisses jede Farbe, die sich auf einer Geraden zwischen diesen beiden Punkten befindet, erzeugen.

Sucht man sich nun einen festen Punkt im Farbendreieck, und zieht eine Gerade durch diesen und den Weißpunkt, so kann man durch Mischung der Ausgangsfarbe mit einer beliebigen anderen Farbe, die sich auf der gegenüberliegende Seite des Weißpunkts befindet, weißes Licht erzeugen (sofern man die Helligkeit entsprechend ändert). Hat man nun drei oder mehrere Reize, müssen diese lediglich so gewählt sein, daß der Weißpunkt innerhalb des jeweiligen Polygons ist, damit dieser durch Mischung erzeugt werden kann.

 

3. 4. Die Farbwahrnehmungstheorien unter physiologischen Gesichtspunkten

Physiologische Forschungen haben ergeben, daß sowohl die Annahmen der trichromatischen Theorie als auch die der Gegenfarbentheorie zutreffen. Die Mechanismen der Trichromatischen Theorie arbeiten auf Rezeptorebene, die der Gegenfarbentheorie auf neuronaler Ebene.

Farbsegel

 

3. 4. 1. Die trichromatische Theorie und der Muster-Code

1983 gelang es, drei unterschiedliche Farbpigmente in den Zapfen zu finden, die ihre Absorptionsmaxima im Kurz- (419 nm), Mittel- (531 nm) und Langwellenbereich (558 nm) des sichtbaren Spektrums haben. Die Farbwahrnehmung basiert auf den Aktivitätsmustern dieser drei Rezeptortypen.

Die Abbildung zeigt die Beziehung zwischen den Rezeptoraktivitäten und unserer Farbwahrnehmung. Die Stärke der Reaktionen in den S-, M- und L-Rezeptoren ist durch die Pfeilgröße symbolisiert.

Reaktionsstärke

Anhand dieser Reaktionsmuster erklärt sich auch die additive Farbmischung: Addiert man z. B. die Aktivitätsmuster des blauen und des gelben Farbeindruckes, so erhält man eine etwa gleich starke Reaktion bei den S-, M- und L-Rezeptoren, die mit dem Aktivitätsmuster des weißen Farbeindrucks übereinstimmt.

 

3. 4. 2. Die Gegenfarbentheorie und die neuronale Verarbeitung von Farbreizen

In den letzten Jahren hat die Gegenfarbentheorie an Bedeutung gewonnen, da es gelungen ist, Neuronen in der Retina ausfindig zu machen, die mit elektrischen Signalen gegenläufig auf Reize verschiedener Wellenlänge reagieren. Die Neuronen reagieren positiv auf das Licht am einen Ende des Spektrums und negativ auf das Licht am anderen Ende. Es gibt vier verschiedene Arten solcher Neuronen in der Retina:

Die Blau(+)-Gelb(-)-Zelle reagiert auf Licht mit der Wellenlänge von 450 nm mit verstärkter Aktivität und feuert bei 580 nm Licht überhaupt nicht. Die Grün(+)-Rot(-)-Zelle zeigt ebenfalls gegensätzliches Verhalten, jedoch sind sie bei kurzen Wellenlängen gehemmt und bei langen Wellenlängen erregt. Die Gelb(+)-Blau(-) und die Rot(+)-Grün(-)-Zellen zeigen ebenso gegensätzliche Reaktionen, allerdings werden sie durch kurze Wellenlängen gehemmt und von langen Wellenlängen erregt.

Eine andere Art von Neuronen, die nach dem gegenläufigen Prinzip funktionieren, sind die Bipolarzellen. In der Mitte der Zelle verhält sie sich wie ein R(+)-G(-)-Neuron, im Umfeld jedoch wie ein R(-)-G(+)-Neuron. Die Art der Reaktion wird dadurch bestimmt, welcher Teil der Zelle stimuliert wird.

Doppelfarbzelle

 

Quelle: Seminararbeit an der Uni Mannheim von Beate Bladowksi und Daniel Maus

Mit der Burosch A/V Delay Testsequenz kann die Audio/Video Snychronität optimal überprüft werden. 

Burosch A/V Delay Testsequenz

Das Burosch A/V Dlay Testbild. Genauso perfekt wie hier abgebildet sollte dieses Testbild auf Ihrem Display dargestellt werden, um die korrekte Audio und Video Synchronität zu kontrollieren und gegebenfalls mit diesem Testbild zu korregieren.
Immer wenn der rote Punkt sich auf der 12 Uhr Position befindet ist gleichzeitig der Signalton zu hören.

Audio Informationen zu diesem Testbild: {play}mp3/av_delay.mp3{/play}

Ein alt bekanntes Problem: Der Ton stimmt nicht zeitlich richtig mit den entsprechenden Lippenbewegungen der Schauspieler überein. Um sicher zu gehen, ob Bild und Ton auch wirklich synchron übertragen werden, bietet die A/V Delay Testsequenz Abhilfe.

 

Ziel:

Bei einer absolut snychronen und paralell zueinander laufenden Wiedergabe von Bild und Ton ist grundsätzlich zu dem Zeitpunkt, wenn sich der rote Punkt auf der 12 Uhr Position befindet, der Signalton zu hören. Erst jetzt ist sichergestellt, dass z.B. Stimmen entsprechend der Lippenbewegungen synchron zu hören sind.
Sollte dies nicht der Fall sein, sollten Sie die Paramter wie "Lip-Sync" (AV Delay) Funktionen an Ihren Surround Receiver entsprechend korrigieren.

 

Funktionsweise:

Das Testbild zeigt eine Kreislinie ähnlich einer Uhr. In der definierten Zeitdauer von 1000 Millisekunden überstreicht der konstant wandernde Punkt alle Markierungen der Kreislinie. Aufgebaut in 24 Vollbildern pro Sekunde (24p) läuft der rote Kreis durch die einzelnen Millisekundenpositionen, immer wenn sich der Punkt auf der 12 Uhr Position befindet, färbt sich dieser vollflächig rot, ein großer roter Kreis in der Mitte erscheint zusätzlich und der Signalton ist zeitgleich hörbar.  

Burosch A/V Delay Testsequenz

Eventuelle Abweichungen in der Audio vs. Video Synchronität können sehr deutlich definiert werden. Hier in diesen Beispiel können klar eine Abweichung von 292ms und 792ms festgestellt werden. ( weißer Punkt bei der entsprechenden Markierung)

 

Burosch A/V Delay Testsequenz

Im linken Bildbeispiel zeigen wir Ihnen eine fast perfekte Audio und Video Synchronität. Im rechten Bildbeispiel wird die absolut perfekte Sychnronität dargestellt: Der rote Punkt ist ganz oben auf der Kreislinie und der innere Bereich des Testbilds erscheint kurzfristig vollflächig ganz in roter Farbe und ergänzend ist genauso kurz ein Signalton hörbar.

 

 

Informationen Medientechnik und Produkte

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen und Produkte. 

 

Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeines

2. Unsere Kunden / Unsere Empfehlungen

3. Das Archiv der nicht mehr lieferbaren Produkte unserer Firma

4. So downloaden, entpacken, brennen und speichern Sie unsere Testbilder

 

1. Allgemeines

Burosch Praxishandbuch „MedientechnikGeschichte. Grundlagen. Gegenwart".

Der Ablauf meiner Bestellung - Kunden Login - Mein Download - Meine Rechnung

FAQ über unseren Shop

So wählen Sie das richtige Produkt in unserem Shop

Die Burosch UltraHD TV Kaufberatung II

Der neue Burosch FullHD Testbildgenerator

Alle Infos zum digitalen Sat.-Empfang

HDMI 2.0: Auf das richtige Kabel kommt es an

Die neuen UltraHD Spezifikationen

Wichtige Videos zu unseren Burosch Testbildern

Welche Burosch Testbilder soll ich kaufen?

Die Burosch Basic Testbilder

Wichtige Infos für die korrekte Anwendung der Burosch Testbilder

Die richtige Zuspielung der Testbilder

Western Digital HD Player - Die perfekte Lösung zur korrekten Wiedergabe unserer Testbilder vom USB-Stick

FAQ für die richtige Auswahl der Burosch Testbilder

Was ist eine Testzone im Testbild

Die wichtigsten technischen Dokumentationen zu unseren Testbildern   PDFs

Hier finden Sie viele Presseberichte zu der TV Bildoptimierung mit den Burosch Testbildern

Die digitale TV Baustelle

Workshops

 

2. Unsere Kunden / Unsere Empfehlungen

Unsere Kunden

SONY - Der Weg zur perfekten Bildqualität

MEDIMAX - Elektrofachmärkte

 

3. Das Archiv der nicht mehr lieferbaren Produkte unserer Firma

Burosch Produkte

Referenz-DVD

Discovery-DVD: TV Bildoptimierung 1

Discovery-DVD: TV Bildoptimierung 2

Medion Test DVD

AVEC-DVD

Home Vision Workshop DVD

Data Becker - NANO Versiegelungs-Kit    

Data Becker - Digitales Heimkino (Buch)

Silver Crest Test-DVDs

For Senses 1 (Blu-ray)

For Senses 2 (Blu-ray)

Sharp - Time To View Blu Vol.3

On Screen Display Adjustment Tape

Video Alignment Test Tape  VAT-60

Video Television Test Tape  VFT-31

VHS Video Mechanik Testkassette

Völkner - Video Fernseher Testkassette

Focus-CD

Video Service Test Tape  VST-30

Display Response Time Analyzer  DRTA

IR Tester  IRT-1

Test Pattern Generator TPG-1

Universal Video Converter CON-2

IR Remote Control Tester FT-4 und FT-8

Audiotester NF-50

Audiotester NF-100

Panasonic Viera Sales and Service Academy Blu-ray

Sharp Professional Display Tuning Blu-ray Disk

Philips Test-DVD

Sat-Checker 

 

4. So downloaden, entpacken, brennen und speichern Sie unsere Testbilder

Brennen einer Daten-CD mit den Testbildern aus dem "Display Expert Tuning" Download mit Nero 11 / 12

Brennen einer Daten-CD mit den Testbildern aus dem "Display Expert Tuning" Download mit ImgBurn

Abspeichern unserer Referenz Testbilder aus "Display Expert Tuning" auf USB-Stick / SD-Karte

Download und Brennen der HDTV Display Tuning mit Nero 11 (Windows)

Download und Brennen des HDTV Display Tuning mit Image Burn (Windows)

Download und Brennen des HDTV Display Tuning mit LiquidCD (Apple - Mac)

Mit CDBurnerXP die "Display Tuning Test Suite" eine DVD erstellen

 Offener Leserbrief an Frau Braune Stiftung Warentest

 E-Mail an Frau Braune / Stiftung Warentest

 

Auf unserer Internetseite www.nflabor.de finden Sie Infos zu NF Technik.

Auf unserer Internetseite www.tvtechnik.de finden Sie Infos zu Geschichte der TV Technik.

Auf unserer Internetseite www.radiotechnik.de finden Sie Infos zur Geschichte der Radiotechnik.

 


Warum bedeutet Farbe eigentlich Licht? Was ist der Mensch in der Lage, überhaupt wahrzunehmen? Im folgenden Artikel mit freundlicher Unterstützung der Fachzeitschrift ELV sind die wichtigsten Begriffe rund um das Thema Licht und Beleuchtung zusammengetragen. 

Die Bildqualität von modernen LCD-Fernsehern kann durch richtige Einstellungen im On-Screen-Menü des TVs deutlich verbessert werden. Häufig sind die Werkseinstellungen nicht perfekt, sondern auf die Präsentation im Ladenlokal eines Händlers abgestimmt und stellen ein übertrieben farbenfrohes Bild dar, um potentielle Käufer zu beeindrucken.

Ein optimal justierter Fernseher sollte die Bilddaten originalgetreu wiedergeben. Das heißt, dass keine Farbstufen ineinander verwaschen, Konturen klar zu sehen, aber nicht übertrieben scharf sind und das Bild insgesamt nicht zu hell oder zu dunkel ist. Eventuell muss der Fernseher auch auf die Beleuchtung des Raumes, in dem er steht, angepasst werden. Sehr helle Räume erfordern dementsprechend auch ein helleres Fernsehbild, in dunklen Räumen sollte das Bild dagegen nicht zu hell sein, da dies auf Dauer zu anstrengend für die Augen ist.

Die meisten Fernseher ermöglichen bei der Bildoptimierung die Werte für Helligkeit, Kontrast, RGB-Stufen, Schärfe, Gamma und Farbbalance anzupassen. Kontrast bezeichnet den Unterschied zwischen den hellen und dunklen Bereichen eines Bildes. Ist dieser zu gering eingestellt wirkt das Bild flau und farblos, ist der Kontrastwert dagegen zu hoch, wirkt es silhouettenhaft und künstlich. Ein guter Kontrast unterstützt die Farben, verstärkt sie aber nicht zu sehr. Die Farben selbst werden mit den RGB-Stufen eingestellt. Diese geben an, zu welchen Teilen Rot, Grün und Blau im Fernsehbild vorhanden sind. Idealerweise sind sie gleich stark vertreten, manche Fernseher setzen aber etwas mehr auf grün - ganz einfach weil das menschliche Auge mehr Grün- als Rot- oder Blautöne kennt.

Burosch: Referenz DVD

Eine Eigenart des menschlichen Auges begründet auch den Gamma-Wert; das Auge nimmt Helligkeitsanstiege nicht linear wahr. Gamma passt das Helligkeitsverhalten des Fernsehers dahingehend an, dass die empfundene Helligkeit in dunklen Bereichen steiler und in hellen weniger steil ansteigt. Das bedeutet, dass der mittlere Helligkeitsbereich stärker vertreten ist als der extrem helle oder dunkle. Der Gamma-Wert gibt also an, ab wann Farben wie viel heller oder dunkler dargestellt werden, als sie eigentlich sind. Idealerweise beträgt der Gamma-Wert 2.2, denn dieser Wert  lässt das Bild insgesamt etwas "knackiger' erscheinen".

Bei LCD-Fernsehern sind vor allem Helligkeit (und damit Gamma) und der Kontrast sehr wichtig. Da LCD Fernseher mit einer Hintergrundbeleuchtung arbeiten, ist Schwarz nie zu 100 Prozent dunkel. Aus diesem Grund tendieren viele Nutzer dazu, den Fernseher zu dunkel einzustellen. Für  sehr helle Räume wird dagegen häufig eine zu hohe Grundhelligkeit für das TV-Gerät gewählt, was ebenfalls zu keinem optimalen Ergebnis führt. Ein Dilemma, an dem das Augenmaß leider scheitert.

Erste Anlaufstelle im Internet für Testbilder: Burosch Audio-Video-Technik. Zu erkennen ist das AVEC-Testbild von Burosch

Eine Möglichkeit die Farbeinstellungen relativ genau zu justieren, ist die Verwendung von Testbildern. Diese sind auf Disks zu finden.

Als erste Anlaufstelle zu diesem Thema sei die Internetseite Burosch Audio-Video-Technik genannt, einer der wohl anerkanntesten Testbild-Anbieter Deutschlands.

Testbilder funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Ist der Fernseher nicht richtig eingestellt, wird das Testbild auch nicht richtig dargestellt. Das ist zwar mit allen Bildern und Filmen der Fall, auf Testbildern sind allerdings bestimmte Skalen und Farbverläufe dargestellt, an welchen man die falschen Einstellungen und deren Art und Ausmaß erkennen kann.

Ein Testbild, welches relativ viele Tests in einem Bild vereint ist das AVEC (Audio Video Equipment Check). Es testet die Grundeinstellungen eines Bildschirms und reicht in der Regel zur Einstellung aus.  Schon das Raster im Hintergrund gibt Auskunft darüber, ob der Fernseher zu scharf oder zu unscharf eingestellt wurde. Erscheint der Kreis im Raster verpixelt ist der Fernseher zu scharf eingestellt; erscheint der Kreis verschwommen ist der Fernseher zu unscharf eingestellt. Dies lässt sich am Testkreis sehr viel besser ablesen als zum Beispiel bei einem normalen Fernsehbild.

Die "Graustufen" geben Auskunft über die Helligkeit und den Kontrast. Sind zum Beispiel die rechten oder linken Rechtecke im AVEC Testbild nicht voneinander differenzierbar, ist die Helligkeit zu hell bzw. zu dunkel eingestellt; erscheint alles recht verwaschen oder es sind sogar gar keine Rechtecke zu sehen, ist der Kontrast zu niedrig eingestellt. Und wenn in der Mitte der Testskala ein großer einfarbiger Bereich oder nur sehr geringe Farbnuancen erkennbar sind,  sollte der Gammawert höher bzw. niedriger gestellt werden.

Neben einfachen Testbildern gibt es auch Testvideos bzw. Testanwendungen. Diese testen zum Beispiel die Dynamik des Bildes oder die Bewegungsinterpolation. Ein Beispiel für solche Videos auf der Burosch-Seite ist der sogenannte "Pendel-Testbild" So lässt sich ablesen, ab welcher Bewegungsgeschwindigkeit Schlieren oder Unschärfe auftreten. Mit dieser Information lassen sich beispielsweise die "Motion-Flow" Bildmodi einstellen. Sehr häufig bieten TV-Geräte die Einstellungen  dynamisch, normal oder weich.

Doch es gibt nicht nur Hilfen zur korrekten Einstellung des Bildes. Testsounds erleichtern die Einstellungen des Fernsehtons. In der Regel fallen die Soundeinstellung bei TV-Geräten eher spartanisch aus. Die meisten Fernseher haben lediglich vordefinierte Profile und 2 bis 3 zusätzliche Optionen. Bei verschiedenen Modelle kann außerdem die Leistung der einzelnen Lautsprecher individuell eingestellt werden. Daher gibt ein Test-Ton mit Stereo-Signalen, bei denen jeweils ein Lautsprecher lautlos bleibt, um vergleichen zu können, ob beide Lautsprecher gleich laut sind.

Solche Empfehlungen sind in der Regel allerdings nur schwer zu finden und in keinster Weise auf den Raum, in dem Ihr eigener Fernseher steht, abgestimmt. Zusätzlich können durch Serienstreuung oder unterschiedliche Revisionen die empfohlenen Einstellungen eventuell trotzdem kein optimales Ergebnis liefern. Sie können aber zumindest als Ausgangspunkt für einen Test mit Testbildern, Testsounds oder einem Colorimeter dienen und dann mit recht kleinem Aufwand an das eigene Gerät angepasst werden.

Bis dahin sollten Sie sich die Zeit nehmen, ihren Fernseher richtig einzustellen - es lohnt sich. Ein gut eingestellter Fernseher bietet nicht nur mehr Freude, sondern gibt im Idealfall die Medien originalgetreu wieder und kompensiert eigentliche Schwächen der Technik.

Redakteur: Simon Blohm / Prad Technologies

 

Auf Informationsanzeigen werden typischerweise statische Inhalte dargestellt. Bei emissiven Displays kommt es zu Burn In- und Differential Ageing, was die nutzbare Lebensdauer solcher Panels drastisch verringert. Auch bei LCDs wurden ähnliche Effekte, die als Image Sticking bezeichnet werden, beobachtet. Hier der Artikel zum Thema "Image Sticking" von Professor Blankenbach (Hochschule Pforzheim) zum Download. 

Das Konica Minolta CS-2000 ist ein Spektroradiometer, mit dem man die absolute spektrale Strahlungsverteilung messen kann. Mit diesem Messgerät lassen sich sehr genau die spektralen Eigenschaften von Körperfarben und Lichtquellen ausmessen.

 

Sehr geehrte Stiftung Warentest !

Bereits auf unsere Mail vom 27. Juli 2013 haben Sie auf unseren Leserbrief bzw. unsere Kritik nur sehr ausweichend reagiert. Deshalb jetzt unser offener Leserbrief an die Stiftung Warentest. Uns interessiert nicht, warum manche TV-Geräte ein bestimmtes Preis- Leistungsverhältnis haben, sondern wie die Stiftung Warentest diese Geräte testet und wie dadurch das Testurteil zustande kommt. Als namhaftes Testinstitut trägt die Stiftung Warentest ja eine große Verantwortung, welche TVs gestestet werden, besonders wie diese getestet werden und welche Information ergänzend dem Leser angeboten werden. Unsere Kritik möchten wir hier detailliert in den folgenden 3 Punkten begründen.

Bitte lesen Sie hier unsere Mail vom 27. Juli 2013 an Frau Jenny Braune / Diplomphysikerin / Leiterin der TV Tests der Stiftung Warentest (StiWa)

1. TV Test in der Ausgabe 8/2013 - Gold für Samsung
Hier wird ein Sony HDready TV (1366 x 768 Px.) mit einem Samsung FullHD Displays (1920 x 1080 Px.) in der Bildqualität verglichen und auch andere doppelt so teure Geräte in der gleichen Testkategorie. Dass dann der 400 Euro Sony TV wesentlich schlechter abschneidet, als der 800 Euro Samsung TV ist doch wirklich nicht verwunderlich. Aber warum wird hier ein älteres niedrig auflösendes Display getestet, im Vergleich zu einem relativ neueren hochauflösenden FullHD Display? Die wesentlich schlechtere HDready Bildqualität ist doch klar.

2. TV Test in der Ausgabe 12/2013 - Nicht nur Größe zählt 
"Im insgesamt starken Testfeld liegen drei Samsung Geräte vorn." - "Auf den Panasonic Modellen verfärbte sich das Gesicht des Bundestrainers mitunter selbst dann etwas, wenn seine Mannschaft führt". (beide Zitate: Stiftung Warentest)

Diese überzogene unqualifizierte Beschreibung der Panasonic Bildqualität entspricht nicht der Realität.

Werden hier oberflächige TV Massentests gleichzeitig für viele Länder durchgezogen - nur unter Berücksichtigung der internen Kosten der StiWa - ohne redaktioneller und technischer Qualität?

 

Die Beauftragung an das Burosch TV Labor:
Das deutlich schlechte Testergebnis des Sony TV KDL-46W905A forderte zwangsläufig eine Kontrolle. Im offiziellen Auftrag der Industrie war es unsere Aufgabe die Bildbeurteilung für den Sony TV Test zu kontrollieren bzw. das negative Testergebnis nachzuvollziehen. Deshalb hat das Burosch TV Labor das negative Testergebnis der Stiftung Warentest des Sony TVs KDL-46W905A (SN. 6018053) aus dem Test 8/2013 nachgestellt.

Frage: Wie testet die StiWa eigentlich, wenn angeblich 7 StiWa Tester so ein falsches Testergebnis produzieren ??????

Link: So prüft das Burosch TV Testlabor

Das Fazit unserer Beauftragung: Das offensichtlich schlechte Testergebnis bzgl. der Bildqualität des Sony TVs ist absolut nicht nachzuvollziehen d.h. entweder wurden diese Messergebnisse von einer unerfahrenen Hilfskraft erstellt oder die Messwerte wurden so manipuliert, dass der Sony TV deutlich schlechter sein sollte. Wir begründen diesen harten Vorwurf damit, dass wir die internen Testergebnisse der Stiftung Warentest (Code IC13004-2001-00) nachgestellt haben und mit unseren eigenen Testergebnissen mehrmalig verglichen haben.
Im Klartext heißt das im Fall des Sony TVs: Die elementar wichtigen Bildeinstellwerte: Bildmodus, Farbtemperatur und Hintergrundlicht wurden im StiWa Test so unqualifiziert negativ verändert, dass es zwangsläufig zu dem schlechten Testergebnis kommen musste. (siehe vergleichend dazu die detaillierte Infos im Testbericht des Burosch TV Labors)

Link: Der Sony TV Testbericht aus dem Burosch TV Labor vom 8. August 2013 - Lesen Sie hier den Mess- und Vergleichsreport (Code IC13004-2001-00) der "Optimized Settings" der StiWa im direkten Vegleich zu den normgerechten Bildeinstellungen im Burosch TV Labor.

 

Kalibriert die Stiftung Warentest die zu prüfenden Displays oder wird nur ein Sichttest gemacht ?
Werden die TVs im Test der StiWa nur einem schnellen Sichttest mit einem 4:3 Testbild der Photoindustrie für die Druckvorstufe am Computer unterzogen (siehe die Empfehlung der StiWa zur TV Bildeinstellung für den Leser - Punkt 3) oder werden die TVs auch ergänzend korrekt sorgfältig kalibriert als Grundlage für die objektive Display-Bildbewertung für einen wirklich professionellen TV Test?
Wenn ja - warum präsentiert die StiWa diese Diagramme nicht, um Ihren Test nachzuvollziehen? Warum verheimlichen Sie die entsprechend Kalibrierungs-Diagramme für die RGB Balance, das Farbsegel nach CIE1931, der Farbtemperatur nach D65 und auch des Gammas mit den Erklärungen entsprechend der normgerechten Prüfung nach Rec.709? 
Darf der Leser diese sehr wichtigen Diagramme nicht sehen - oder machen Sie diesen Aufwand doch nicht? Auf Ihrer Homepage wäre dazu ja genügend Platz diese zu zeigen. Andere Testzeitschriften für vergleichende Warentests zeigen doch auch Ihre Professionalität durch die Offenlegung dieser Diagramme.

So arbeitet das Burosch TV Labor: Ein objektiver TV Bildtest für Displays im 16:9 Bildformat setzt sich immer aus einer visuellen Beurteilung mit 16:9 FullHD Referenz Testbildern und der messtechnischen Kalibrierung zusammen. Diese Diagramme, generiert durch hochwertige Lichtsensoren und der entsprechenden Software, sind doch die Voraussetzung, um die Toleranzen bzw. die Adaption des menschlichen Auges zu kontrollieren.

Warum gibt die Stiftung Warentest Ihre Fehler in dem Sony TV Test nicht zu und veröffentlicht die entsprechende Korrektur z.B. dann in der Ausgabe 12/2013 ?

Nachdem die Stiftung Warentest unseren ersten Leserbrief nicht veröffentlicht hat, beschreiten wir deshalb diesen Weg, um folgende Antworten zu erhalten:
 - Warum werden auf der StiWa Internet Seite nicht die detaillierten Messergebnisse (Diagramme) veröffentlicht - so dass auch technisch erfahrene Leser die Testergebnisse verfizieren können?
 - In welchem Testlabor werden die TV Tests durchgeführt?
 - Welches gesamtes Testgeräteumfeld bei diesen länderübergreifenden Tests?
 - Wird normgerecht z.B. nach Rec.709 geprüft?
 - Wie ist die Qualifikation der Tester?
 - Haben diese Experten die ISF Level 1 und 2 Schulung bestanden?
 - Wie sind die Testbedingungen?
 - Ist dieses Labor zertifiziert?
 - Sind die Messgeräte kalibriert?
 - Mit welchem Messequipment wird überhaupt getestet?

Da es bei unseren berechtigen Fragen absolut nichts zu verheimlichen gibt, wäre es doch ein Leichtes unsere Fragen zu beantworten. Gern würden wir dann hier die Antworten der Stiftung Warentest veröffentlichen - auch um von einer eventuellen Testkompetenz kollegial lernen zu können.

 

3. TV Bild Einstellen

Leider müssen wir auch hier nur den Kopf schütteln über folgenden Bericht datiert vom 14. März 2014 auf der Internet Seite der Stiftung Warentest:

http://www.test.de/Fernseher-im-Test-1629201-4298596/

Titel: So stellen Sie den Fernseher ein

Zitat StiWa: "Nur wenige Fernseher zeigen mit den Werks­einstel­lungen ein gutes Bild. In test 12/2013 sind es 6 von 19, im aktuellen Heft test-Spezial Fernseher 20 von 83. Bei etwa zwei von drei Geräten lässt sich das Bild aber meist mit einigen wenigen Einstel­lungen verbessern und dem eigenen Geschmack anpassen. Hier die konkrete Anleitung für Geräte von sechs Herstel­lern".

Bedingt durch diese Info über die eklatant schlechten TV Werkseinstellungen sollte doch dann der folgende Bericht aber absolut professionell sein.

Und dann kommt folgende Erklärung, wie man diese TV-Bildoptimierung machen sollte:
Zitat StiWa: "Frieren Sie ein Testbild ein oder nutzen Sie das Testbild der Photoindustrie"
Zitat Photoindustrie: "ihre digitalen Photos am Computer bearbeiten, zu einer gleichmäßigeren Bildqualität der Photo-Abzüge zu verhelfen" (durch die Anwendung dieses von der StiWa empfohlen Testbilds)

Falscher, oberflächlicher und kürzer geht es doch wirklich nicht mehr!

Ist diese unqualifizierte Vorgehensweise der TV Bildeinstellung der Grund für den fehlerhaften Testbericht über den Sony TV in der Ausgabe 8/2013 ?

Als visuelle Referenz nimmt die StiWa für Ihre TV Bildbeurteilung also ein Testbild der Photoindustrie im Bildformat 4:3 für die Bildbearbeitung am Computer bzw. für die Druckvorlage - statt einem richtigen TV Testbild im Bildformat 16:9 eben für 16:9 Fernseher. Sind dadurch die wirren Messergebnisse ("Optimized Settings" der StiWa im Vergleich zu den professionellen Kalibrierungsdiagrammen des Burosch TV Labors) zu erklären?

 

Die Infos der Stiftung Warentest dazu sind mehr als oberflächlich und fehlerhaft:
 - "Verschiedene Abstufungen einer Farbe sollten erkenn­bar sein"   Zitat StiWa
 - "Richtig einge­stellt sind Unterschiede zwischen verschiedenen Grau­stufen sicht­bar"  Zitat StiWa
 - "Helle Bereiche sollten nicht anfangen zu strahlen"  Zitat StiWa

Die Informationen müssten wesentlich präziser sein. Die sehr wichtigen Infos zum Einstellen des Bildformat und der Bildschärfe fehlen !

So oberflächlich, fehlerhaft und so extrem lückenhaft darf selbst ein Bericht für pure Laien nicht sein. Eine Steigerung dieser schlechten Beratung ist nicht mehr möglich. Bitte tragen Sie mehr Verantwortung.

Dann ergänzend in Ihren weiterführenden Infos zur TV Bildeinstellung von sechs TV Herstellern:
http://www.test.de/Fernseher-im-Test-1629201-4329037/
 - Ist der Stiftung Warentest das fundamentale Schulwissen nicht bekannt, dass man vor der Kontrasteinstellung zuerst die Helligkeit optimiert werden sollte - ergänzt durch eine Gegenkontrolle?
 - Schade, dass Sie auch hier die absolut wichtigste Einstellung des Bildformats bzw. Overscan so missachten
 - Die korrekte Einstellung des Hintergrundlichts für den Tag bzw. Nachtbetrieb spielt wohl auch keine so wichtige Rolle
 - Produktionstoleranzen z.B. die unterschiedliche Bestückung mit Displays der TVs darf man nicht vergessen
 - Das individuelle Raumlicht braucht man wohl auch nicht erwähnen
 - Die regelmäßigen Bildkontrollen sind wohl auch nicht so wichtig                    Oder?

Hier werden von der Stiftung Warentest verschiedene TVs aufgelistet mit angeblich richtigen Grundeinstellungen:
http://www.test.de/Fernseher-im-Test-1629201-tabelle/gutegrundeinstellungen/
Leider wird auch hier übersehen, dass die meisten neuen TVs "out of the box" mit der falschen Einstellung des Bildformats und einer überzogenen Bildschärfe ausgeliefert werden. Der starke Kostendruck der Industrie, der extreme Wettbewerb des Vertriebs, verschiedene Firmwareversionen der Software und genauso die Fertigungssteuungen der gesamten Elektronik im Neuzustand, wie auch während der Betriebsdauer, sind der zwingende Grund für eine individuelle und sorgfältige Bildoptimierung. Die notwendigen Infos dazu finden Sie hier: Burosch TV Bildoptimierung

So testet die Stiftung Warentest
http://www.test.de/Fernseher-im-Test-1629201-1629205/
 - Warum überprüfen diese fünf Experten nicht auch explizit die Bildqualität der FullHD Displays mit verschiedenem professionellem FullHD Bildmaterial über Blu-ray Player und mit Testbildgeneratoren, sondern nur über Antenne bzw. Satellit?
 - Welches Bildmaterial wird eingesetzt und wie wird dieses zugespielt?

Begründet durch diese eklatanten Fehler der Stiftung Warentest, hier in Ihrem Bericht zur TV Bildeinstellung, möchten wir die weitere Dunkelziffer wirklich nicht wissen. Selbstverständlich werden viele Geräte getestet - sicher sind viele absolut korrekt - aber solche gravierenden Fehler dürfen niemanden passieren. Ein positives Testergebnis bewirkt einen starken Verkaufsumsatz oder den unnötigen Verlust von vielen Arbeitsplätzen durch ein falsches Testergebnis. Aber mit dieser oberflächlichen Beratung ihrerseits ist doch wirklich niemand richtig gedient - eher das Gegenteil für den Leser.

Liebe StiWa vermeiden Sie bitte diese gravierenden Fehler und informieren Sie Ihre Leser wesentlich besser.

Wäre schön, wenn im eigentlich Sinn des Sachverhalts, in der beruflichen Verantwortung und auch im Interesse des Lesers diese offensichtlichen Fehler der Stiftung Warentest nicht mehr passieren würden bzw. die technischen Informationen auf diesem Fachgebiet qualifizierter wären.

Gern bieten wir Ihnen unsere technische Unterstützung an.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Burosch & Andreas Burosch & Steffen Burosch

Stuttgart, 15. März 2014

Bis heute hat die StiWa auf unsere Fragen nicht geantwortet.

 

Dieser offene Leserbrief ist ausdrücklich ohne Einflussnahme der Industrie bzw. Dritter geschrieben worden und spiegelt die Messergebniss des Burosch TV Labors und unserem Fachwissen.