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Discovery-DVD: TV Bildoptimierung Teil 2

5. Schärfeeinstellung:

Dieser Schritt unseres Workshops ist nur für diejenigen unter Ihnen interessant, die einen Fernseher mit separater Möglichkeit zur Schärfeeinstellung besitzen.

Im Optimalfall ist die Bildschärfe so eingestellt, dass feine Linien klar und deutlich zu erkennen sind, ohne Doppelkonturen zu zeichnen. Um das TV-Bild dahingehend zu überprüfen, kann das Oktobar-Testbild (Abb.11a) verwendet werden.

Es zeigt in der linken Bildhälfte einen weißen, horizontal verlaufenden Balken auf schwarzem Untergrund. Auf der Oberseite des Balkens befinden sich eine Reihe von links nach rechts schmäler werdender Striche. In der rechten Bildhälfte wird diese Anordnung nochmals wiederholt, allerdings mit spiegelsymmetrischer Farbgebung und Anordnung.

Oktobar Testbild.



Drehen Sie den Schärferegler solange, bis möglichst alle vertikal verlaufenden Striche in beiden Bildhälften klar und deutlich erkennbar sind. Sie sollten scharf umrissen sein und exakt weiß bzw. schwarz erscheinen. Sollten die einzelnen Striche an ihren Rändern Grautöne aufweisen, so ist die Bildschärfe zu hoch eingestellt. Gleiches gilt erst recht, wenn die Striche stark ausfransen oder die schmäleren Striche gar nicht mehr voneinander unterschieden werden können.

Eine gute Überprüfung der Schärfe ist auch am Gitterbild 21/13 möglich, das Sie in Abbildung 11b abgebildet sehen. Links sehen Sie das Original, rechts zwei mögliche Fehler in der Schärfewiedergabe. Das Testbild ist durchzogen von einem Gitternetz. Achten Sie für die Beurteilung der Schärfe auf die exakte Darstellung der weißen Linien. Sie sollten von der Bildmitte bis zu den äußersten Bildkanten scharf und klar gezeichnet sein. In der Mitte der Abbildung 11b sehen Sie ein über die gesamte Bildfläche unscharfes Bild. In diesem Fall ist eine Erhöhung der Bildschärfe mit dem entsprechenden Regler sinnvoll. Ganz rechts in Abbildung 11b hingegen sind die Randbereiche des Bildes unscharf, die Mitte allerdings wird korrekt wiedergegeben. In diesem Fall ist eine befriedigende Einstellung der Bildschärfe mit dem vorhandenen Regler unter Umständen nicht möglich, da ein Fehler an Ihrem TV vorliegen könnte. Sollte sich die Unschärfe in den Bildrandbereichen stark störend auf den Bildeindruck auswirken, so muss Ihr Fernsehapparat zu einem qualifizierten Fachhändler.

Schärfeeinstellung fehlerhaft.



Sie finden das Oktobar Testbild auf der DVD-Discovery unter:
Testseite/Video/Testbilder 4:3/Auflösung (4:3 Fernseher) bzw.
Testseite/Video/Testbilder 16:9/Auflösung (16:9 Fernseher)

Sie finden das Gitterbild 21/13 auf der DVD-Discovery unter:
Testseite/Video/Testbilder 4:3/Geometrie (4:3 Fernseher)
Testseite/Video/Testbilder 16:9/Geometrie (16:9 Fernseher)

Weitere interessante Testbilder für die Schärfeeinstellung:

Siemensstern. Siemensstern, schwarz-weiß: (Abb.12)
Das Testbild "Siemensstern" besteht aus kreisförmig angeordneten, zum Mittelpunkt hin schmäler werdenden, schwarzen Streifen auf weißem Hintergrund. Achten Sie darauf, dass die Streifen bis zum Zentrum klar voneinander zu unterscheiden sind.

Sie finden den Siemensstern auf der DVD-Discovery unter:
Testseite/Video/Testbilder 4:3/Schärfe (4:3 Fernseher)
EIJA-Testbild. EIJA-Testbild: (Abb.13)
Das "EIJA"-Testbild können Sie verwenden, um Schärfe, Helligkeit und Kontrast anhand eines Testbildes zu überprüfen. Im Bezug auf Kontrast und Helligkeit sind insbesondere die rahmenförmig um das Zentrum des Bildes angeordneten, in mehrere Rechtecke unterschiedlichen Graus gestuften Abschnitte interessant. Die Einstellung dieser beiden Parameter erfolgt wie bei den Testbildern zur Helligkeits- und Kontrasteinstellung. Die Schärfe hingegen können Sie an den feinen Linien des Testbildes überprüfen, beispielsweise an den horizontal und vertikal verlaufenden Besen. Sie sollten von Ihrem TV-Gerät klar und ohne Doppelkonturen dargestellt werden.

Sie finden das EIJA-Testbild auf der DVD-Discovery unter:
Testseite/Video/Testbilder 4:3/Bildschärfe (4:3 Fernseher)
foto. Reales Testbild für die Schärfeeinstellung: (Abb.14)
Anhand dieses Testbildes der DVD-Discovery können Sie die Schärfe an einem realen Motiv nachprüfen. Achten Sie auf eine perfekte Darstellung der feinen, in die Stirn der Kinder fallenden Haare. Sie sollten klar umrissen und plastisch wahrgenommen werden.

Sie finden das Realtestbild auf der DVD-Discovery unter:
Testseite/Video/Testbilder 4:3/Realtestbilder (4:3 Fernseher)
Testseite/Video/Testbilder 16:9/Realtestbilder (16:9 Fernseher)
foto. Reales Testbild für die Schärfeeinstellung: (Abb.15)
Ein weiteres reales Testbild ist das in Abbildung 14 gezeigte. Die feinen Verstrebungen der technischen Anlage im Abendrot sollten alle scharf und deutlich umrissen dargestellt werden.

Auch dieses Realtestbild finden Sie auf der DVD-Discovery unter:
Testseite/Video/Testbilder 4:3/Realtestbilder (4:3 Fernseher)
Testseite/Video/Testbilder 16:9/Realtestbilder (16:9 Fernseher)

6. Überprüfung der Konvergenz:

Jedes Fernsehbild wird aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau aufgebaut. Alle anderen Farben entstehen aus diesen RGB-Primärfarben durch optische Mischung im Auge. Man könnte stark vereinfachend auch sagen, dass sich das TV-Bild aus einem roten, einem grünen und einem blauen Bild zusammensetzt. Diese Einzelbilder müssen exakt übereinander liegen, um eine perfekte Farbmischung zu gewährleisten. Durch technische Schwierigkeiten kann es insbesondere bei Röhrenfernsehern und Röhrenprojektoren, aber auch bei LCD- und DLP-Projektoren mit 3-Panel-Technik dazu kommen, dass eine exakte Lage der Einzelfarben nicht mehr gewährleistet ist. Die dadurch entstehenden Fehler nennen sich Konvergenzfehler und äußern sich durch farbige Säume an Farbgrenzen, insbesondere an Grenzen von weißen Bildgegenständen.



Gitter 7/5 mit Dots.

Zur Kontrolle der Konvergenz verwenden wir das Testbild "Gitter 5/7 mit Dots". Achten Sie darauf, dass alle weißen Linien und insbesondere auch die weißen Punkte exakt weiß und scharf umrissen dargestellt werden. Nur wenn die Farben Rot, Grün und Blau zu exakt gleichen Anteilen und auf genau die gleichen Phosphorpixel der Bildröhre treffen, wird eine rein weiße Farbe angezeigt. Ansonsten entstehen Farbsäume an feinen weißen Strukturen oder das Weiß verändert seinen Farbton in Richtung einer der Grundfarben. In Abbildung 16 ist im vergrößerten Ausschnitt links ein Quadrat mit Punkt ideal dargestellt, rechts dagegen zeigen sich Farbsäume (zur Verdeutlichung übertrieben dargestellt). Besonders kritisch auf Konvergenzfehler sind die Randbereiche des Bildes. Daher sollten Sie besonders die Punkte und Linien in den Außenbereichen von Abbildung 16 im Auge behalten. Beachten Sie, dass je nach Qualität Ihres Fernsehers und verwendeter Bildröhrentechnologie Konvergenzfehler in gewissen Toleranzen möglich und unbedenklich sind. Sollten sich jedoch deutliche Farbschlieren an den Rändern der Linien bzw. Punkte zeigen, die auch den Bildeindruck von realen Bildern (siehe Abschnitt 8) stark beeinträchtigen, so ist die Konvergenz nicht richtig justiert. Konsultieren Sie in diesem Fall einen qualifizierten Fachhändler.

Das Testbild Gitter 5/7 mit Dots finden Sie auf der DVD-Discovery unter:
Testseite/Video/Testbilder 4:3/Geometrie (4:3 Fernseher) bzw.
Testseite/Video/Testbilder 16:9/Geometrie (16:9 Fernseher

7. Farbsättigung und Farbton einstellen:

In den bisherigen Schritten des Workshops zur Bildoptimierung haben wir in erster Linie mit Schwarz-Weiß-Testbildern gearbeitet, die zur Einstellung der Helligkeit, des Kontrasts und der Bildschärfe ausreichend waren. Im folgenden nehmen wir die Farbwiedergabe mit hinzu. Technisch bedingt besteht bei der Farbwiedergabe ein Unterschied zwischen den einzelnen Fernsehnormen. Während die in Deutschland gebräuchliche PAL-Norm den Farbton automatisch justiert, ist diese Größe bei NTSC-Geräten über einen separaten "Tint-Regler" einzustellen. Die Farbsättigung, also die Intensität oder umgangssprachlich vielleicht auch "Knalligkeit" der Farbe, muss bei beiden Systemen optimiert werden. Beachten Sie daher bei den folgenden Tipps, dass Sie bei NTSC-TVs zwei Regler für die Einstellungen zur Verfügung haben, bei PAL-Geräten nur einen.

Zunächst machen wir einen kurzen Exkurs in die Farbdarstellung bei TV-Geräten. Alle Fernsehbilder werden in der PAL-Norm im sogenannten RGB-Farbraum beschrieben. Die darzustellenden Farben entstehen durch additive Farbmischung aus den sogenannten Grundfarben oder auch Primärfarben bzw. Primärvalenzen Rot (R), Grün (G) und Blau (B). Der exakte Farbton der einzelnen Primärfarben ist in der PAL-Norm standardisiert. Möchten Sie einen ganz bestimmten Farbton erhalten, so müssen die drei Grundfarben in bestimmtem Verhältnis zusammengemischt werden. Die Anteile können dabei Werte zwischen 0 (Farbe wird überhaupt nicht verwendet) und 255 (Farbe wird in der maximalen Menge beigemischt) annehmen. Abbildung 17a zeigt eine Übersicht über den RGB-Farbraum. Sie sehen die Grundfarben und einige Mischfarben inklusive des Mischungsverhältnisses, um diese Mischfarben zu erhalten.

RGB-Farbraum.

Wenn Sie beispielsweise ein schönes Gelb herstellen möchten, mischen Sie einfach Rot und Grün zu 255 und Blau zu 0 zusammen (siehe Abbildung 17a). Schwarz ergibt sich hingegen, wenn Sie gar keine Farbe verwenden, wenn Sie also Rot, Grün und Blau auf 0 setzen. Stellen Sie sich zur Verdeutlichung einen Wasserfarbkasten vor, bei dem zusätzliche Farben auch durch Mischen der vorhandenen Farben entstehen. Allerdings ermischen Sie bei der hier verwendeten additiven Farbmischung schwarz, indem Sie keine Farbe verwenden und weiß indem Sie alle Farben mit gleichem Maximalanteil (255) auftragen. Beim Wasserfarbkasten, der auf der subtraktiven Farbmischung basiert, ist es genau umgekehrt.

Die Farbmischung selbst erfolgt jedoch nicht im Fernsehgerät, sondern im Auge des Betrachters. Wenn Sie sich ganz nahe an die Bildfläche Ihres TVs begeben, können Sie kleine rote, grüne und blaue Bildpixel erkennen. Sie sehen jetzt ganz deutlich, dass sich das TV-Bild tatsächlich nur aus den Farben Rot, Grün und Blau zusammensetzt. Gehen Sie jetzt einige Schritte zurück und betrachten Sie das Fernsehbild erneut. Ihr Auge kann die winzigen Pixel aus der größeren Entfernung nicht mehr getrennt auflösen. Sie sehen die Farbe, die sich ergibt, wenn man die Farbanteile, die von den einzelnen Pixeln wiedergegeben werden, zusammenmischen würde.

Auf diese Weise beschreiben die Primärvalenzen Rot, Grün und Blau alle Fernsehbilder vollständig. Eine weitere Größe muss nicht übertragen werden, weshalb selbst unter Verwendung der hochwertigen RGB-Übertragung nur drei Informationen vorliegen müssen. Eventuell fragen Sie sich nun, was es dann mit Größen wie Helligkeit, Farbton und Farbsättigung auf sich hat, die beispielsweise bei der YUV-Übertragung zum Einsatz kommen. Ganz grob können Sie sich vorstellen, dass diese drei Größen recht simpel aus den Grundfarben RGB berechnet werden können. Es handelt sich sozusagen nur um eine andere aber gleichwertige Art der Darstellung, die aus RGB abgesehen von minimalen Rundungsverlusten problemlos gewonnen werden kann. Weitere Informationen zur Farbdarstellung auf TV-Apparaten finden Sie in den Literaturhinweisen und Internetseiten.

Farbbalken Testbild 75%.

Nach dieser kurzen Einführung kommen wir jetzt zurück zur Bildoptimierung. Um die Farbe perfekt justieren zu können, verwenden wir das Farbbalkentestbild mit 75% Sättigung, das Abbildung 17b zeigt.
Die einzelnen Farbbalken sind in genau den gleichen Farben gehalten, die wir oben in Abbildung 17a im RGB-Raum dargestellt haben. Prinzipiell sollten Sie die folgenden Farbbalken von links nach rechts erkennen: Weiß, Gelb, Cyan, Grün, Magenta, Rot, Blau, Schwarz. Es empfiehlt sich ein hochwertiger Ausdruck des Farbbalkentestbildes, um grob zu kontrollieren, ob die Farben vom Fernsehapparat korrekt dargestellt werden. Für diesen Zweck können Sie ein hochauflösendes Exemplar herunterladen. Sollte Ihr Fernseher andere Farben anzeigen, so liegt ein Defekt vor. Bringen Sie Ihren TV in diesem Fall zur Reparatur zu einem Fachhändler.
Um die Farbe zu optimieren, verändern Sie die Stellung des Farbreglers so lange, bis der rote Balken gut gesättigt wirkt, das daneben liegende Magenta aber noch nicht überstrahlt. Abbildung 17b zeigt den relevanten Bildausschnitt vergrößert in der rechten Hälfte. Im oberen Ausschnitt sehen Sie ein gutes Resultat. Die Grenze zwischen den beiden Farben ist optimal scharf und nicht ausgefranst. Der untere Ausschnitt hingegen zeigt (etwas übertrieben) die Auswirkung einer zu hohen Farbsättigung. Der rote Balken verbreitert sich durch die Überstrahlung der direkt an der Farbgrenze liegenden Magenta-Pixel. Außerdem ist die Grenzlinie nicht mehr klar gezeichnet. Sie erscheint in eher verschwommenem Rot.

Ein weiteres, bei der Farbeinstellung recht hilfreiches Testbild ist ein Bild, das über die gesamte Bildfläche weiß ist. Es muss auch tatsächlich rein weiß wiedergegeben werden. Es darf keinesfalls einen leichten Farbstich aufweisen. Abbildung 17c zeigt die Unterschiede zwischen einem sehr gut justierten Fernseher und einer gestörten Farbwiedergabe.

Farbkontrolle am Testbild 100% Weiß.

Besonders aussagekräftig im Bezug auf die Farbdarstellung sind Bilder mit natürlichem Motiv. Insbesondere Hauttöne müssen realistisch wiedergegeben werden können. Auf die Bildkontrolle an realen Motiven gehen wir daher im Abschnitt Bildkontrolle an realen Testbildern noch gesondert ein. Vorher möchten wir Ihnen jedoch eine ganz andere, sehr komfortable und einfache Methode der Farb-Grobjustierung mittels DVD-Discovery vorstellen.

Sie finden das Testbild auf der DVD-Discovery unter:
Infoseite/Test ("Quicktest") (4:3 und 16:9 Fernseher)

Sie finden das Testbild 100% Weiß unter:
Testseite/Video/Testbilder 4:3/Leuchtdichteverteilung (4:3 Fernseher) bzw.
Testseite/Video/Testbilder 16:9/Leuchtdichteverteilung (16:9 Fernseher)

Farbjustage bei PAL-Bildern mittels DVD-Discovery und Blaufolie

Im Bezug auf die Farbeinstellung kann die DVD-Discovery der Firma BUROSCH Audio-Video-Technik mit einer Besonderheit aufwarten, die die Einstellung von Farbfernsehern nach dem in Deutschland verwendeten PAL-Standard sehr einfach gestaltet. Bisher einmalig ist die Beigabe einer blauen Farbfolie zur DVD-Discovery. Wie man damit die Farbwiedergabe eines PAL-TVs unter Verwendung des speziellen Testbilds aus Abbildung 18a grob einstellt, wollen wir nun kurz darstellen. Sie finden das Testbild innerhalb der Justageerläuterungen ("Quicktest") im Informationsteil der DVD-Discovery.

Testbild zur Farbeinstellung.

Das Testbild beinhaltet mehrere Felder in den Farben Blau, Magenta und Cyan. Nehmen Sie die blaue Folie und betrachten Sie das Fernsehbild durch die Folie hindurch. Sie erkennen jetzt vermutlich immer noch die verschiedenen Felder des Testbildes, allerdings weisen sie jetzt unterschiedliche Blautöne auf.

Möglicherweise ähnelt das, was Sie jetzt sehen, einer der Abbildungen 18b bis 18d. Verändern Sie die Stellung des Farbreglers so lange, bis Sie möglichst nur noch ein einziges Blau sehen, und die einzelnen Felder nicht mehr voneinander unterscheiden können. Diesen Zustand sehen Sie beispielhaft in Abbildung 18b. Beachten Sie, dass es Ihnen vermutlich nicht gelingen wird, einen Zustand zu erreichen, in dem alle Farbfelder exakt den gleichen Blauton aufweisen. Zumindest an den Grenzen der einzelnen farbigen Flächen werden Sie Farbunterschiede bemerken. Ignorieren Sie leichte Abweichungen im Farbton der einzelnen blauen Felder.

So wie in Abbildung 18c oder 18d sollte Ihr Fernsehbild nach der Justage allerdings nicht mehr aussehen. Ist die Farbe am TV zu hoch eingestellt, so setzen sich die Rechtecke oben rechts und unten links stark dunkel vom Rest des Testbildes ab. Sie sehen diesen Zustand in Abbildung 18c. Im Unterschied dazu erkennt man zu niedrige Farbeinstellungen daran, dass sich die gleichen Rechtecke durch einen besonders hellen Blauton vom Rest des Testbildes unterscheiden. Dieser Zustand ist zur Verdeutlichung in Abbildung 18d wiedergegeben.

Ansicht des Testbildes zur Farbeinstellung bei gut, zu hoch und zu niedrig eingestelltem Farbregler.

Sie finden das Testbild auf der DVD-Discovery unter:
Infoseite/Test ("Quicktest") (4:3 und 16:9 Fernseher)

8. Bildkontrolle an realen Testbildern:

Das Testbild aus Abbildung 19a eignet sich sehr gut für die Kontrolle der Farbjustierung. Betrachten Sie das Bild der beiden Jungs. Besonders aufmerksam und kritisch sollten Sie sich die Gesichter ansehen. Wird die Haut zart rosa und realistisch dargestellt? Es sollte kein unnatürlicher Farbstich vorhanden sein. Achten Sie hier extrem penibel auf eine natürliche Darstellung der Hauttöne. Zum besseren Vergleich können Sie das Testbild der Jungs auch auf einem hochwertigen Drucker möglichst auf Fotopapier ausdrucken. Zu diesem Zweck finden Sie auch zu diesem Testbild ein hochauflösendes Exemplar zum Download. Insbesondere das amerikanische NTSC-Fernsehsystem weist Schwächen bei der Farbtonwiedergabe auf. Sollten Sie solch ein System optimieren, verwenden Sie den "Tint"-Regler um anhand der Gesichtsfarbe der beiden Knaben den häufig anzutreffenden Grünstich zu eliminieren. Achten Sie auch auf die Farbe der T-Shirts der beiden Jungs. Während der kleinere der beiden Kinder ein rotes T-Shirt trägt (links knapp im Bild zu sehen), trägt der rechte ein grünes Hemd. Beide Farben sollten sauber und satt dargestellt werden. Es darf auch hier keine Farbverfälschung in Form eines Farbstichs auftreten. Zum anderen sollte der weiße Hintergrund des Bildes rein weiß erscheinen. Ein eventuell vorhandener Farbstich macht sich in einer leichten Einfärbung des Hintergrunds bemerkbar. Das rechte Bild in Abbildung 19a weist einen zur besseren Ansicht leicht übertriebenen Rotstich auf. Die beiden Jungen sind nun keine Mitteleuropäer mehr, sondern scheinen eher "Indianern mit Sonnenbrand" anzugehören. Beachten Sie, dass sich bei der Wiedergabe eines Bildes auf einem Fernseher mit Farbstich die Farbwiedergabe unter Umständen nicht nur in eine Farbtonrichtung verändert. Im Beispiel könnte sich der weiß blaue Hintergrund ebenfalls rötlich verfärben oder auch in einem anderen unrealistischen Farbton erscheinen.

Erkennen von Farbstichen im Bild.

Testbilder mit realen Motiven sind immer prädestiniert für eine Kontrolle der Farbwiedergabe. Daher haben wir im folgenden ein weiteres Testbild ausgewählt, an dem wir alle wichtigen Bildverfälschungen noch einmal deutlich machen möchten. Unser Testbild besteht aus Erdbeeren, einem Motiv, das jeder aus dem alltäglichen Umgang mit dem Obst kennt. Es eignet sich gerade aus diesem Grund hervorragend um herauszufinden, wie genau der Fernsehapparat im Bezug auf die Bilddarstellung an die Realität heranreicht. Ziel ist natürlich, dass Erdbeeren auf dem Fernsehschirm möglichst genauso aussehen, wie wenn die Erdbeeren in einer Kiste vor uns stünden. Zum besseren Vergleich können Sie ein hochauflösendes Erdbeeren-Testbild herunterladen und auf hochwertigem Papier mit einem guten Farbdrucker ausdrucken.

Testbild Erdbeeren.

Abbildung 19b zeigt das Erdbeermotiv. Ganz links im Bild sehen Sie das Original, in der Bildmitte eine zu dunkle Ausgabe und ganz rechts ein Bild, bei dem die Helligkeit zu hoch eingestellt wurde.

Testbild Erdbeeren.

In Abbildung 19c sehen Sie die Auswirkung der Bildschärfe auf das Motiv, allerdings etwas übertrieben, um die Auswirkungen des Schärfereglers besser demonstrieren zu können. Während ganz links wiederum das Original abgebildet ist, sehen Sie in der Mitte eine übertrieben scharfe Ausgabe des Motivs. Deutlich zu erkennen sind stark überzeichnete helle Bildbereiche, beispielsweise die Lichtreflexionen auf den Früchten. Das Bild wirkt unangenehm stark gezeichnet.
Ganz rechts hingegen sehen Sie die Erdbeeren verschwommen. Auch wenn die Auswirkung bei zu geringer Bildschärfe in der Praxis nicht so dramatisch ausfällt, so ist der Effekt auch am Fernseher in Grenzen erkennbar. Feine Bilddetails verschwinden. Sind alle Geräte perfekt justiert und eingestellt, so müssten Sie bei Übertragung der Videoinformation im qualitativ hochwertigen RGB-Format auch die feinen Härchen der Früchte erkennen können.

Testbild Erdbeeren.

Mit Abbildung 19d möchten wir Ihnen die Auswirkung von Farbstichen und Fehlern in der Farbsättigung auf die Erdbeeren demonstrieren. In der oberen Reihe sehen Sie links wie bisher auch das Originalbild. Daneben ein Exemplar mit stark übertriebener Farbsättigung. Sie sehen Erdbeeren vor sich, die mit stark leuchtendem Lebensmittelfarbstoff künstlich aufgepeppt worden zu sein scheinen. Ganz im Kontrast dazu das Bild in der ersten Reihe ganz rechts. Hier wurde die Farbsättigung deutlich zu niedrig justiert. Das Ergebnis sind Erdbeeren, die leicht verschimmelt wirken. Es scheint so, als ob sich eine leichte Ascheschicht über die Früchte gelegt hätte. Als ideal justiert kann Ihr Fernsehbild dann gelten, wenn Sie die Lust verspüren in die Erdbeeren zu beißen. Wenn Ihnen beim bloßen Anblick das Wasser im Mund zusammenläuft. Wahrscheinlich wird es Ihnen am ehesten beim Originalbild so gehen. Das Bild ganz rechts dürfte Ihren Appetit hingegen am wenigsten anregen.
In der unteren Reihe zeigt Abbildung 19d noch einmal beispielhaft die Auswirkung von Farbstichen auf das Bild. Sie sehen zur Verdeutlichung die Auswirkungen eines Rot-, eines Grün-, und auch eines Blaustichs. Sie sollten darauf achten, dass die Farben so natürlich wie möglich erscheinen. Die Früchte sollen vollreif und "zum Reinbeißen" aussehen.

Weitere interessante Realtestbilder:

Natürlich ist das Erdbeeren-Testbild nicht das einzige Testbild mit realem Motiv, das sich für eine Beurteilung des Fernsehbildes eignet. Sehr gut geeignet sind auch Landschaftsaufnahmen und generell Personenaufnahmen. Achten Sie grundsätzlich auf eine möglichst realistische Darstellung. Vergleichen Sie die Aufnahmen mit der realen Natur. Ideal ist es, wenn Sie das reale Motiv direkt vor sich haben und durch intensives studieren des Aussehens auch kleinste Unterschiede bemerken können. Die DVD-Discovery hält eine ganze Sammlung hochwertiger Fotografien bereit, die Sie für Ihre Optimierungen verwenden können. Einige weitere interessante Bilder möchten wir Ihnen im folgenden kurz vorstellen.

Testbild Kiwis. Testbild Kiwis: (Abb.19e)
Auch auf dem Testbild "Kiwis" ist Obst abgebildet, diesmal allerdings in einem satten grün. Achten Sie auf die exakte Darstellung der feinen, weißen, vom Zentrum der Scheiben nach außen verlaufenden Fruchtfleischlamellen. Die kleinen Kernchen der Kiwis sollten klar umrissen erscheinen. Jeder Kern scheint über eine halmartige Struktur mit dem weißen Zentrum des Obstes verbunden zu sein. Achten Sie auch auf die feinen Fruchtsafttröpfchen, mit denen die Früchte übersäht sind.
Idealerweise nehmen Sie sich eine reale Kiwi zur Hand und schneiden Sie in dünne Scheiben. Legen Sie sie in ähnlicher Weise auf einen Teller wie in Abbildung 19e. Dadurch können Sie die Natur perfekt mit der Wiedergabe auf Ihrem TV vergleichen. Sie sollten sich erst dann mit der Bildqualität zufrieden geben, wenn Sie Ihnen beim Anblick der Kiwis auf dem Fernseher genauso das Wasser im Munde zusammenläuft, wie beim Anblick der Kiwis auf dem Teller.
Testbild Fruchtarangement. Testbild Fruchtarrangement: (Abb.19f)
Dieses Testbild zeigt einen Tisch voller verschiedenster Früchte. Unter anderem sehen Sie auch die Ihnen bereits bekannten Erdbeeren und Kiwis. Achten Sie darüber hinaus auf eine scharfe Darstellung der Stiele der Kirschen unten links im Bild. Die Melonen weisen innerhalb des roten Fruchtfleisches Kernvertiefungen und Ritzen auf. Diese dürfen keinesfalls in der roten Fruchtfleischumgebung untergehen. Sie sollten klar gezeichnet hervortreten. Achten Sie auch auf die gefaltete Struktur der Himbeerranken rechts oben im Bild. Keinesfalls dürfen die Blätter einheitlich grün erscheinen. Sie sollten im Idealfall scharfe Faltungslinien aufweisen.
Testbild Kornfeld. Testbild Kornfeld: (Abb.19g)
Das Testbild Kornfeld zeigt eine Nahaufnahme eines natürlich gehaltenen Kornfeldes und eignet sich sehr gut zur Beurteilung von Farbwiedergabe und Schärfe. Achten Sie auf eine scharf umrissene Darstellung der einzelnen Ähren. Auch die Mohn- und Kornblumen müssen deutlich erkennbar sein. Verschwimmen die einzelnen Getreidehalme in einem diffusen Farbeinerlei, so ist die Schärfe zu niedrig eingestellt. Wenn Sie alle Geräte optimal justiert haben und eine hochwertige Videoverbindung nutzen (RGB oder YUV), so können Sie die einzelnen Härchen der Ähren klar unterscheiden. Achten Sie insgesamt auf eine möglichst realistische Farbwiedergabe.
(dieses Testbild ist nicht auf der DVD-Discovery, aber auf der Referenz-DVD der Firma BUROSCH Audio-Video-Technik enthalten.)
Testbild Südseeinsel. Testbild Südseeinsel: (Abb.19h)
Dieses Testbild eignet sich besonders zur Kontrolle von Kontrast, Helligkeit und Schärfe. Für eine Beurteilung der Kontrasts- und Helligkeitseinstellungen sind die großen Wolken entscheidend. Bei zu hoch eingestelltem Kontrast überstrahlen die rein weißen Anteile im oberen Bereich der Wolken deren feine Zeichnung. Ist der Kontrast zu niedrig justiert, so verschwindet die plastisch räumliche Darstellung. Die Wolken werden in diesem Fall in einem einheitlichen Grauton dargestellt. Haben Sie den Kontrast perfekt justiert und alle Geräte optimal eingestellt, so sollte die feine Zeichnung der Wolken voll zur Geltung kommen. Die Wolken gliedern sich dann klar in einen oberen rein weißen und einen unteren grauen Bereich. Die einzelnen Strukturen der Wolkenfetzen sind klar zu unterscheiden.
Auch die Bildschärfe ist an diesem Bild gut zu justieren. Achten Sie auf die Palmen auf der Insel. Sie sollten scharf gezeichnet und auch im Bereich der Blätter sauber von einander zu unterscheiden sein. Auch die Wasserfläche gibt Aufschluss über die Schärfe. So sollte das Wasser durch kleine Wellen fein strukturiert erscheinen. Achten Sie insgesamt auf eine realistische Farbwiedergabe. Wenn Sie die Lust verspüren sich in Badehose und mit Sonnenschirm vor den Fernseher zu legen, und sich einen Cocktail aus der Küche holen, ist das Bild richtig justiert.
(dieses Testbild ist nicht auf der DVD-Discovery, aber auf der Referenz-DVD der Firma BUROSCH Audio-Video-Technik enthalten.)
Testbild Leuchtturm. Testbild Leuchtturm: (Abb.19i)
An diesem Testbild ist in erster Linie der Leuchtturm interessant. Er beherrscht aufgrund seines strahlend weißen Außenanstrichs das gesamte Bild. Anhand des Mauerwerks des Leutturms können Sie den Kontrast gut überprüfen. Die rein weiße Farbe strahlt insbesondere auf der linken Seite des Turms hell im Sonnenlicht. Trotzdem dürfen die feinen, in sehr hellem grau gezeichneten Mauerstrukturen am rechten Rand des Turms nicht untergehen. Sehen Sie diese Strukturen nicht, so ist der Kontrast Ihres TV zu hoch eingestellt.
Die schroffen Felsstrukturen im Vordergrund des Testbildes erlauben ferner eine Beurteilung der Bildschärfe. Die Felsen dürfen keinesfalls als einheitliche graue Fläche dargestellt werden. Die einzelnen Konturen der Gesteinsformationen können bei perfektem Setup Ihrer Geräte, optimaler Justage und Verwendung hochwertiger Videoverbindungen (RGB, YUV) klar unterschieden werden.
(dieses Testbild ist nicht auf der DVD-Discovery, aber auf der Referenz-DVD der Firma BUROSCH Audio-Video-Technik enthalten.)
Testbild helle Schneckenmuster auf Schwarz. Testbild helle Schneckenmuster auf Schwarz: (Abb.19j)
Das Testbild in Abbildung 19j zeigt ein stilisiertes Muster verschiedener Schneckengehäuse in sehr hell strahlenden Farben auf schwarzem Hintergrund. Dieses Testbild können Sie für die Beurteilung der Helligkeit und des Kontrasts einsetzen. Achten Sie darauf, dass die hellen Farben strahlend und satt vom TV wiedergegeben werden. Die rein weiß dargestellten Konturen der Schneckengehäuse dürfen keinesfalls überstrahlen. Die feinen Strukturen der Gehäuse müssen klar differenzierbar bleiben und dürfen nicht einheitlich als Fläche wiedergegeben werden. Gleichzeitig muss der Hintergrund tief schwarz erscheinen, keinesfalls in einem helleren Grauton. Sollte der Hintergrund zu hell sein, so muss die Helligkeit reduziert werden. Denken Sie an die starke Abhängigkeit der Parameter Kontrast und Helligkeit. Eventuell müssen Sie ein wenig mit den beiden Einstellungsoptionen experimentieren.


 

Sie finden alle Realtestbild auf der DVD-Discovery unter:
Testseite/Video/Testbilder 4:3/Realtestbilder (4:3 Fernseher)
Testseite/Video/Testbilder 16:9/Realtestbilder (16:9 Fernseher)

9. Abschließende Bildkontrolle am FuBK-Testbild:

FuBK-Testbild Am Ende unseres Workshops kommen wir zurück auf das ehemalige Testbild der deutschen Fernsehanstalten. Im Fachjargon spricht man auch vom FuBK-Testsignal (ähnlich wie Abb.20). Es wurde von einer Arbeitsgruppe der Funkbetriebskommission, Vertretern der Industrie, der Bundespost und der Rundfunkorganisationen in den 1960ern entwickelt. Als Grundlage dienten dabei Forschungsergebnisse der Fernseh GmbH in Darmstadt und des IRT (Institut für Rundfunktechnik). Dieses Bild vereinigt sämtliche Aspekte der Bildkontrolle in einer Grafik. Es wurde entworfen, um eine optimale Einstellung von Schwar-Weiß- und Farb-TV-Geräten anhand eines Testbildes vornehmen zu können. Das FuBK-Testbild enthält Bereiche für einen Test aller wichtigen Bildparameter und ermöglicht daher eine optimale Einstellung und Beurteilung des Fernsehbildes. Auch die Aufstellung und Justage von Fernsehsendern sollte mit dem FuBK-Testbild erleichtert werden. Da das FuBK-Testbild aufgrund seiner weiten Verbreitung als Testbild der deutschen Fernsehanstalten wohl das bekannteste überhaupt ist, wollen wir uns die einzelnen Elemente im folgenden etwas detaillierter ansehen. Sie können anhand der FuBK-Bildbereiche alle vorhergehenden Einstellungen nochmals überprüfen. Sehr sinnvoll ist es auch, das Testbild mit einem guten Farbdrucker auf hochwertigem Fotopapier auszudrucken. Ein Helfer kann den Ausdruck dann neben den Bildschirm halten, während Sie die Einstellungen am TV vornehmen. Durch Vergleich der beiden Bilder sehen Sie so sofort, wenn starke Abweichungen zwischen TV-Bild und FuBK auftreten.


Im oberen Bereich des Bildes finden Sie einen Ausschnitt des Farbbalken-Testbildes. Damit können Sie die Farbwiedergabe nochmals überprüfen. Von links nach rechts sollten die Farben Weiß mit 70% Sättigung, Gelb, Cyan, Grün, Magenta, Rot, Blau und Schwarz, jeweils mit 100% Sättigung, zu sehen sein. Achten Sie insbesondere auf eine scharfe Trennung zwischen Magenta und Rot. Das Rot darf nicht in die Magentafläche überlaufen. Bei zu niedriger Farbeinstellung wirken die Farbbalken eingegraut. In Abbildung 21 sehen Sie den für die Farbeinstellung relevanten Ausschnitt des FuBK-Testbildes hervorgehoben. Rechts daneben sehen Sie zum Vergleich das FuBK-Testbild mit zu niedriger Farbeinstellung.

FuBK-Testbild - Farbkontrolle.

Unter dem Ausschnitt des Farbbalken-Testbildes sehen Sie eine Miniaturform der Grautreppe. Von links nach rechts sehen Sie zunächst ein reines Schwarz (0% Weiß / Signalpegel), anschließend Grautöne mit der Abstufung 25%, 50%, 75% und schließlich 100% Weiß, was maximalem Signalpegel entspricht. Wie in den vorangegangenen Schritten unseres Workshops zur Bildoptimierung erklärt, können Sie hieran Helligkeit und Kontrast perfektionieren. Achten Sie darauf, dass alle Flächen sauber voneinander abgesetzt sind und die Grenzen nicht in einander überlaufen. Keinesfalls dürfen innerhalb der Grautreppen farbliche Anteile sichtbar sein. Ist dies der Fall, so ist das Verhältnis, in dem die einzelnen Farbinformationen ausgesteuert werden fehlerhaft. Sie sollten Ihren TV-Apparat von einem qualifizierten Fachhändler einstellen lassen. In Abbildung 22 ist der relevante Ausschnitt des FuBK-Testbildes hervorgehoben. Im rechten Teil der Abbildung sehen Sie die Auswirkungen eines zu hoch eingestellten Kontrasts. Die Stufen der Grautreppe ganz rechts bzw. ganz links verschmelzen zu einer Fläche.

FuBK-Testbild - Kontrolle von Kontrast und Helligkeit.

Anhand eines sehr hoch eingestellten Kontrasts können Sie allerdings die Leistungsfähigkeit des Hochspannungsnetzteils überprüfen. Insbesondere bei preiswerten TV-Geräten ist diese Baugruppe aus Kostengründen häufig gerade noch ausreichend dimensioniert. Dreht man den Kontrastregler hingegen auf Maximum, so zeigt sich bei schwachbrüstigen Netzteilen eine Verzerrung im unteren Drittel des FuBK-Testbildes. Abbildung 23 gibt diese Verzerrung etwas übertrieben wieder. Sie sehen eine bauchige Ausbuchtung der vertikalen Linien nach links.

FuBK-Testbild - Kontrolle der Belastungsfähigkeit des HF-Netzteils.

Unterhalb der weißen Bildfläche in der Mitte des FuBK-Testsignals sehen Sie eine Fläche durchzogen mit feinen, von links nach rechts in ihrer Breite abnehmenden Linien. Dieses Strichraster lässt eine aussagekräftige Beurteilung der Schärfe zu. Achten Sie darauf, dass alle Linien, auch die ganz rechts innerhalb der Fläche, klar voneinander unterschieden werden können. Die Linien dürfen weder ineinander überlaufen, noch sollten sich Doppelkonturen ausbilden. Abbildung 24 zeigt links das Original-FuBK, rechts hingegen ein Exemplar mit (zur Verdeutlichung übertrieben dargestellter) Unschärfe. Klar zu erkennen ist, dass mit zunehmender Unschärfe die einzelnen Linien nicht mehr klar voneinander zu unterscheiden sind.

FuBK-Testbild - Kontrolle der Bildschärfe.

Unterhalb des Strichrasters sehen Sie noch einen weiteren Testbildblock, der in Servicebetrieben eine Kontrolle der Decodierungseigenschaften von PAL-TV-Empfängern, also der Qualität der Rückgewinnung der Farbinformation aus dem Sendesignal, ermöglicht (Abb.25). Die Regler Helligkeit, Kontrast, Schärfe und Farbe eignen sich nicht zur Veränderung der Decodierungseigenschaften. Allerdings können Sie am visuellen Eindruck eventuell vorhandene Fehler erkennen.

Der linke Ausschnitt sollte in der oberen Hälfte einen Farbverlauf von rot nach schwarz zeigen, in der unteren Hälfte einen Farbverlauf von blau nach schwarz, jeweils von links nach rechts gesehen. Servicebetriebe können entsprechende Messinstrumente vorausgesetzt daran die Linearität der Farbdemodulation erkennen.
Der rechte Ausschnitt weist zwei gleich große Felder auf. Vermutlich sehen Sie aber nur ein graues Rechteck (37,5% Weißpegel). Das ist auch vollkommen korrekt. Können Sie zwei unterschiedlich gefärbte Rechtecke erkennen, so liegt ein Fehler in der Phasendifferenz der Farbträgersignale vor. Diese werden zur Rückgewinnung der Farbinformation benötigt und im TV erzeugt.

Keinesfalls darf einer der Ausschnitte eine deutlich sichtbare, sich in vertikaler Richtung bewegende horizontale Streifenstruktur aufweisen. Dieser Fehler, im Fachjargon auch mit "Venetian Blinds" oder "Pal-Jalousie-Effekt" bezeichnet, lässt auf Fehler in der korrekten Rückgewinnung der Farbinformation aus dem Sendesignal schließen (Laufzeitfehler und / oder Pegelfehler bei der Signalaufspaltung im Demodulator). Beachten Sie jedoch, dass ein geringer Pal-Jalousie-Effekt aufgrund technischer Toleranzen durchaus im Bereich der Normalität liegt. Er sollte allerdings so gering ausfallen, dass er sich nicht stark störend auf die Bildharmonie auswirkt.
Sollten die beiden eben besprochenen Ausschnitte des FuBK-Testbildes deutliche Fehldarstellungen aufweisen, so liegt eine Fehljustage und / oder ein Defekt an Ihrem TV vor, den Sie selbst nicht beheben können. Bitte wenden Sie sich in diesem Fall an einen qualifizierten Fachhändler oder Fernseh-Servicebetrieb.

FuBK-Testbild - Kontrolle der Decodierungseigenschaften von PAL-Empfängern.

Kontrolle der Bildgeometrie mit dem FuBK-Testbild

Das FuBK-Testsignal ermöglicht ferner die Überprüfung der Bildgeometrie. Leider ist deren Einstellung bei alten Geräten nicht so ohne weiteres durch den Fernsehbesitzer möglich. Sollten sich deutliche Abweichungen und Darstellungsfehler zeigen, so muss das Gerät zum Fachhändler zur Überprüfung, sofern der Fehler nicht beim DVD-Player liegt. Moderne TVs weisen hingegen ähnlich wie Computermonitore im Menü die Möglichkeit auf, Geometriefehler auszugleichen und das Fernsehbild zu entzerren. Wie Sie die Bildgeometrie im Fernsehermenü einstellen, verrät Ihnen die Bedienungsanleitung Ihres TVs.

Das gesamte FuBK-Testsignal ist durchzogen von einem Gitternetz aus weißen Linien auf grauem Untergrund (20% - 30% von 100% Weiß). Diese Linien dienen der Kontrolle des Bildes auf eventuell vorhandene Bildverzerrungen. Achten Sie auf einen perfekt parallelen, differenzierten und absolut geradlinigen Verlauf der Linien. Die horizontalen Linien sollten die vertikalen Linien senkrecht schneiden. Bei Fernsehern schlechterer Qualität werden die Linien leicht wellig wiedergegeben. Ein gutes Merkmal um bei einem Fernseher-Neukauf die Spreu vom Weizen zu trennen. Die Welligkeit ist bei preiswerten Flachbildschirmen häufig insbesondere im Bereich der ersten horizontalen Linie oben erkennbar. Alle Kästchen sollten ferner quadratisch und exakt gleich groß dargestellt werden. Beachten Sie, dass eine eventuell versehentlich eingeschaltete Zoomfunktion des TV oder des DVD-Players zu einer Verzeichnung der Linien führen kann. In Abbildung 26 sehen Sie links, wie das FuBK-Testbild im Optimalfall aussehen sollte. Rechts hingegen sind die Auswirkungen von Geometrieverzerrungen dargestellt. Beachten Sie, dass die Verzerrungen zur besseren Verdeutlichung übertrieben dargestellt sind.

FuBK-Testbild - Geometriekontrolle mit Gitterstruktur.

Natürlich tritt auch eine Verzerrung auf, die der in Abbildung 26 gezeigten entgegen läuft. Es kommt zu einer Einschnürung des Testbildes. Diesen "Ost-West-Fehler" zeigt in zur Verdeutlichung etwas übertriebener Form die Abbildung 27.

FuBK-Testbild - Ost-West-Fehler.

Der innere Bereich des FuBK-Signals ist mit einem rein weißen Kreis umfasst. Auch dieser Kreis dient der Kontrolle der Bildgeometrie. Er muss exakt kreisförmig und nicht als Ellipse oder Ei erscheinen.

Abgesehen davon ist der Kreis aber auch wichtig für eine Beurteilung der Anpassung des Fernsehbildes auf den Fernsehschirm. Das Fernsehbild wird vom TV zeilenweise von oben nach unten und von links nach rechts auf den Schirm geschrieben. Ist der "Schreibstrahl" an der Bildunterkante angekommen, so muss er wieder zur Bildoberkante zurückgeführt werden, um das nächste Bild wiederzugeben. Dabei vergeht eine gewisse Zeit, in der keine Bildinformation geschrieben wird. In der Praxis erfolgt der gesamte Schreibvorgang derart schnell, dass unser Auge die kurzen Bildunterbrechungen und den Schreibvorgang nicht auflösen kann. Wir sehen eine einheitliche Filmwiedergabe.

Mit Hilfe des Kreises kann nun exakt eingestellt werden, welchen Anteil des Testbildes der Fernseher wiedergeben soll. Idealerweise berührt der Kreis oben und unten mit seinen Totpunkten die Bildkante. Der Anteil des FuBK-Testbildes, der in vertikaler Richtung zwischen den Totpunkten des Kreises liegt, wird auch als "Safe Area" bezeichnet. Im PAL-Standard sollte dieser Bereich etwa 575 Bildzeilen umfassen. Das gesamte PAL-Bild weist allerdings eine Bildhöhe von 625 Zeilen auf. Innerhalb der Differenz von 50 Bildzeilen weist das Fernsehbild keinen für die Bildinformation relevanten Inhalt auf. In diesem Bereich werden Daten zur Synchronisation übertragen und der Schreibstrahl wird wie erwähnt von unten nach oben zurückgeführt. Klar ist, dass ein Fernseher demnach auch nur die 575 für die Bildwiedergabe relevanten Zeilen anzeigen sollte.

FuBK-Testbild - Geometriekontrolle mit Gitterstruktur.

Weisen der obere und der untere Totpunkt einen gewissen Abstand zur jeweiligen Bildkante auf, so vergrößert sich die Safe-Area. Der Fernseher gibt jetzt mehr Bildzeilen wieder, als in der Originalvorlage Information tragen. Ober- und Unterhalb der entsprechenden Totpunkte besitzen reale Fernsehbilder keinen Bildinhalt, bzw. werden auf Signalpegel 0% Weiß gesetzt, was reinem schwarz entspricht. Daher wird Ihr Fernseher in dem Fall, dass eine Lücke zwischen Bildober- bzw. Unterkante und Kreis des FuBK-Testbildes besteht, oben und unten auch bei 4:3-Sendungen schwarze Balken anzeigen. Dabei sind die schwarzen Balken umso breiter, je größer die Differenz zwischen Bildober- bzw. Bildunterkante und Kreis ist. Ihr Fernseher zeigt jetzt also einen Teil der 50 Zeilen mit Steuerdaten, die bei optimaler Einstellung eigentlich nicht sichtbar sein sollten.

Noch problematischer ist es, wenn bei Ihrem Fernseher die Safe-Area aufgrund falscher Einstellungen zu klein ausfällt. Bei dieser Fehljustage der Bildgeometrie werden an Bildober- bzw. Bildunterkante Kreisanteile des FuBK-Testbildes abgeschnitten. Spielt man nun 4:3 Bildmaterial über einen derart justierten Fernseher ab, so werden Bildanteile oben und unten im Bild ebenfalls nicht wiedergegeben. Unter Umständen gehen so wichtige Bildinformationen verloren. Die folgende Abbildung 29 verdeutlicht den Einfluss der Safe-Area nochmals an einem realen Testbild.

Overscan und Underscan.

Fehler in der Wahl der Abmessungen der Safe Area lassen sich auch besonders gut an Gesichtern realer Personen erkennen. Zur Illustration sehen Sie die Auswirkung der eben besprochenen Fehleinstellungen in Abbildung 30 nochmals an den Gesichtern der beiden Jungs, die uns schon früher in unserem Workshop begegnet sind.
Wird die Safe Area zu groß gewählt, gibt der Fernseher also mehr Bildzeilen wieder, als er eigentlich sollte, so kommt es zu einer vertikalen Stauchung der relevanten Bildinformation. Diese Stauchung lässt sich an Gesichtern sehr einfach erkennen, was Sie am mittleren Bild von Abbildung 30 nachvollziehen können.
Ist die Safe Area hingegen zu klein, so wird das Fernsehbild gedehnt und damit auch die Gesichter. Die Auswirkung dieser Fehleinstellung sehen Sie nochmals in Abbildung 30 ganz rechts.

Auswirkungen der Safe Area auf Gesichter.

Da jedes Fernsehgerät gewisse Toleranzen im Bezug auf die Größe der Safe-Area aufweist, haben sich die Fernsehanstalten auf bestimmte Regeln für den Aufbau von Fernsehbildern geeinigt. Damit auf keinem einigermaßen ordentlich justierten TV-Gerät wichtige Bildinformationen verloren gehen, wird bereits bei der Filmproduktion darauf geachtet, dass Titel und für die Handlung wichtige Bildinhalte einen gewissen Abstand zu den Bildkanten aufweisen.

Das FuBK-Testbild ermöglicht eine sehr genaue Kontrolle der Einstellungen und der Bildqualität von PAL-Fernsehapparaten. Genauere Angaben über die zu justierenden Parameter und Tipps für die Fehlersuche mit Hilfe des FuBK-Testbildes finden Sie in Heft 3 der Funkschau aus dem Jahre 1969. Der relevante Artikel von Dr. Norbert Mayer und Dr. Helmut Schönfelder wird von der Firma BUROSCH Audio-Video-Technik unter der Internetadresse http://www.burosch.de online zur Verfügung gestellt.

Sie finden das FuBK-Testbild auf der DVD-Discovery unter:
Testseite/Video/Testbilder 4:3/Bildgröße (4:3 Fernseher)

10. Schlusswort:

Wir hoffen Ihnen mit dieser Anleitung einige wertvolle Tipps und Anregungen mit auf den Weg gegeben zu haben. Wenn Sie unseren Workshop zur Bildoptimierung bis hierher vollständig und der Reihenfolge nach durchgearbeitet haben, ist Ihr Fernseher best möglich eingestellt. Um Fernsehen immer in optimaler Qualität genießen zu können, sollten Sie den Workshop ab und an wiederholen. Alles, was Sie jetzt noch erledigen sollten, ist sich zurückzulehnen und einen Ihrer Lieblingsfilme auf DVD einzulegen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Genuss der neu- oder zurückgewonnenen Bildqualität!

11. Literaturhinweise und Internetseiten:

Literatur zum Thema Fernsehtechnik und Bildoptimierung:

  • Funktechnik ohne Ballast. Einführung in die Schaltungstechnik der Rundfunkempfänger, Otto Limann, Horst Pelka, Franzis Verlag, ISBN: 3772352669
  • Fernsehtechnik, Rudolf Mäusl, Hüthig, ISBN: 3778528572
  • DVD Demystified, Jim Taylor, Tab Books, ISBN: 0071423966
  • Digital Television, C. P. Sandbank, Wiley, 1990, ISBN: ???

Internetseiten zum Thema Heimkino, DVD und Fernsehen:

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