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HDTV: Wie funktioniert's? Worauf sollte man achten? Alle Informationen über das hochauflösende Fernsehen

 

Wo verläuft die Grenze zwischen Standard-Qualität und HDTV?

Alles was im Breitbildmodus mehr als 720 Zeilen darstellen kann, darf als HDTV-tauglich gelten. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn sowohl bei Bildschirmen als auch bei Projektoren gibt es viele verschiedene Seitenverhältnisse und Auflösungen. Die Angabe "1024 x 768" legt zunächst einmal HDTV-tauglichkeit nahe. Das Seitenverhältnis 4:3 dieser Panels führt jedoch dazu, dass bei Breitbild-Wiedergabe nur 576 Zeilen aktiv sind, weil darüber und darunter ja schwarze Balken bleiben. Solche Geräte akzeptieren zwar häufig HDTV-Signale, echte HDTV-Qualität können sie aber nicht darstellen.




Um wieviel besser als der HDTV-Standard 720p ist 1080i ?

Bei bewegten Bildern gar nicht. Welcher der beiden Standards die besseren Ergebnisse bringt, darüber streiten die Fachleute. Die viel grössere Zeilenzahl lässt bei 1080i zunächst eine grössere Bildschärfe erwarten. Doch genau genommen sieht man bei der "Interlaced"-Darstellung von 1080i immer nur die 540 Zeilen eines Halbbildes und einen Moment später die zweite Bildhälfte mit derselben Zeilenzahl. Nur dank der Trägheit des menschlichen Sehapparates verschmelzen diese beiden Halbbilder subjektiv zu einem Vollbild. Ausserdem müssen die Halbbilder für die Darstellung auf Displays und Projektoren erst in 25 Vollbilder pro Sekunde umgewandelt werden, was nicht ganz unproblematisch ist. Die progressive Darstellung von 720p zeigt hingegen immer nur Vollbilder und zwar 50 pro Sekunde, was eine bessere Bewegungsauflösung, eine klarere Zeitlupe und schärfere Standbilder ergibt. Abgesehen davon lassen sich Vollbilder bedeutend effizienter komprimieren. Das alles bringt so viele Qualitätsvorteile mit sich, dass die meisten Menschen beide Formate zumindest als gleichwertig empfinden. Empirische Untersuchungen haben ausserdem gezeigt, dass bei gleichem Betrachtungsabstand eine progressive Bildwiedergabe im Vergleich zu einer Interlaced-Bildwiedergabe rund 35 Prozent (Faktor 1,6) weniger Zeilen benötigt um eine vergleichbare Vertikalauflösung zu erzielen. Fernsehsender können beide Formate ausstrahlen, Empfangsgeräte können beide Formate zeigen. Das Umschalten geschieht automatisch und unbemerkt sodass man sich um dieses Detail in der Praxis nicht zukümmern braucht. Eindeutig überlegene Ergebnisse bringt der Standard 1080p50, den es im Fernsehen aber erst in einigen Jahren geben wird. Bei HD DVDs und Blu-ray Discs gibt es 1080p schon heute, allerdings nicht mit 50 Vollbildern pro Sekunden, sondern - wie im Kino - mit deren 24. Details zu diesem Thema lesen Sie hier.


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Darf ein Wohnungsvermieter das Anbringen einer Satellitenschüssel verbieten?

Nein, das darf er nicht. Aufgrund von Art. 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention kann nicht verboten werden, Fernsehen via Satellitenschüssel zu empfangen. Allerdings dürfen die Schüsseln ohne Zustimmung des Vermieters nur auf dem Balkon installiert werden. Für die Montage vor dem Fenster oder auf dem Dach ist die Zustimmung des Vermieters nötig.


Warum ist die Fernsehsendung via Satellit um einige Sekunden gegenüber terrestrischer oder Kabel-Verbreitung verzögert?

Das hat hauptsächlich 2 Ursachen: Das Signal legt von der Erde bis zu den ca. 36'000km über dem Äquator schwebenden Satelliten und retour einen weiten Weg zurück. Der Hauptgrund liegt aber darin, dass das Bild und der Ton digitalisiert, datenreduziert (komprimiert), verschlüsselt und in der Empfangs-Box wieder entschlüsselt und de-komprimiert werden muss, damit es auf einem Bildschirm dargestellt werden kann. Besonders die Datenreduktion ist ein zeitaufwendiger Vorgang, speziell, wenn das Bild bei hoher Qualität möglichst stark komprimiert werden soll.
 
 
Worauf muss ich beim Gerätekauf achten?

Ein Projektor, Plasmabildschirm, Fernseher oder Rückprojektor muss die beiden Standards 720p und 1080i wiedergeben können. Als Analogeingänge sind dafür in aller Regel YUV-Eingänge (Komponenten) nötig. Vorsicht, nicht immer verstehen die Komponenteneingänge wirklich auch HDTV-Signale. Das muss vor dem Kauf sichergestellt werden, denn es gibt Komponenteneingänge, die das Display automatisch auf Standard-Definition Wiedergabe umschalten. Optimal sind Digitaleingänge wie DVI oder HDMI. Aber auch hier ist eine Vorsichtsmassnahme angezeigt: Man muss unbedingt abklären, ob der DVI-Eingang auch wirklich das Kopierschutzverfahren HDCP versteht. Ist das nicht der Fall, kann dieses Gerät Digitalsignale nur von Computern akzeptieren, denn nur die DVI-Ausgänge von PC-Karten geben die Signale auch bei der Wiedergabe von DVDs ohne HDCP-Codierung aus. Wichtig: MPEG-4 Settopboxen geben HDTV-Qualität nur über HDCP-geschützte Ausgänge aus, bei HD DVD- und Blu-ray Abspielgeräten wird das ab 2010 der Fall sein. Ein daran angeschlossener Bildschirm oder Projektor muss also über einen HDCP-tauglichen DVI-Eingang oder über einen HDMI-Eingang verfügen, sonst bekommt er nur Standard-Qualität geliefert. Damit die HDTV-Qualität auch wirklich zu sehen ist, sollte das Display bei einem 16:9-Bild mindestens 720 Zeilen zählen. Dies ist gewährleistet bei den 16:9-DLP-Projektoren, bei den besseren LCD-Breitbild-Projektoren sowie bei LCD- und Plasma-Schirmen mit 768 Zeilen. Röhrenprojektoren können HDTV darstellen, wenn sie eine Eingangsfrequenz von 32 kHz beherrschen. Garantiert und uneingeschränkt HDTV-taugliche Geräte dürfen seit Februar 2005 das "HD-ready" Logo tragen. Dessen Verwendung ist aber nicht Pflicht, sodass es auch HDTV-taugliche Geräte ohne dieses Logo gibt.




Was ist beim Kauf eines Bildschirmes wichtig?

Nicht jeder LCD- oder Plasmabildschirm mit HDTV-Auflösung kann auch wirklich HDTV-Videobilder darstellen. Dafür muss er auch über die geeigneten Eingänge verfügen. Am besten ist der HDMI Digitaleingang. Für Analogsingale braucht man einen Komponenteneingang (YUV). Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn es gibt HDTV-taugliche Bildschirme, die jedoch über ihren Komponenteneingang nur Standard-Auflösung zeigen. Ausserdem ist zu bedenken, dass die Komponentenausgänge von Settop-Boxen an ihren Komponentenausgängen meist nur Standard-Auflösung ausgeben weil die Programmlieferanten die unrechtmässige Weiterverwendung hochwertiger HDTV-Komponentensignale fürchten. RGB-Eingänge auf SCART-Buchsen sind grundsätzlich nicht HDTV-tauglich. Manchmal klappt's aber trotzdem auch mit RGB, denn manche Bildschirme akzeptieren hochauflösende RGB-Signale aus Computern. Dazu haben sie 15-polige Sub-D Buchsen, die auch die vertikale und horizontale Synchronisation empfangen.
 
 
Was ist Overscan?

Der Overscan war ein Notwendigkeit im analogen TV-Zeitalter und bei Bildröhren. Der Elektronenstrahl bekam nämlich zum Start einen kräftigen Impuls, der ihn ordentlich ausschlagen liess und den Anfang der Zeile markierte. Um den zu verbergen, begann das Bild etwas außerhalb des sichtbaren Bereichs. Das hatte auch den Vorteil, dass leichte Unsauberkeiten kaschiert wurden, weil man die Kante des Bildes nicht sehen konnte. Overscan nennt sich daher der Bereich, der zum Bild gehört, aber auf dem Schirm nicht sichbar ist. Von Underscan spricht man dagegen bei PC-Monitoren, die innerhalb des sichtbaren Feldes mit dem Bildinhalt beginnen, also einen leichten schwarzen Rahmen um das Bild legen. Der Overscan sollte eigentlich in der Grössenordnung von fünf Prozent liegen, es gibt aber auch Bildschirme, die bis zu zwölf Prozent verstecken. Wobei Overscan im Zeitalter der Digitalübertragung und der Pixelraster-Displays völlig unsinnig ist - und sogar schädlich: Ein Full-HD-Schirm könnte ein HDTV-Signal mit 1.080 Zeilen exakt so darstellen, wie es gesendet wird. Overscan dagegen bedeutet, dass etliche Zeilen oben und unten abgeschnitten werden, sodass der restliche Bildinhalt aufgeblasen werden muss. Dann werden die Zeilen umgerechnet, was zu Verlusten in der Bildschärfe führt. Daher ist es für die optimale HDTV-Darstellung wichtig, dass ein Bildschirm die so genannte pixelnative Darstellung, auch 1:1 Pixelmapping genannt, beherrscht. Im neuen Logo "HD-ready 1080p" wird das sogar explizit verlangt.


Welches ist der ideale Betrachtungsabstand?

Das kommt, wie vorstehend beschrieben, auf die Bildauflösung an. Wenn man bei einem Programm mit Standard-Auflösung dem Bildschirm zu nahe kommt, treten die einzelnen Zeilen störend in Erscheinung. Aus diesem Grunde liegt der empfohlene Betrachtungsabstand dort beim 4- bis 6-fachen der Bildhöhe. Da bei HDTV die Bildauflösung bedeutend grösser ist, gilt hier etwa das 3-fache der Bilddiagonalen als optimal. Umgekehrt folgert daraus, dass bei gleichbleibendem Betrachtungsabstand ein HDTV-Fernsehgerät bedeutend grösser sein sollte als eines, das nur für Standardqualität eingerichtet ist.


Wodurch unterscheiden sich LCD- und Plasma-Bildschirme voneinander?

Die Angaben in der nachstehenden Tabelle zeigen nur prinzipbedingte Tendenzen auf. In der Praxis gibt es zwischen den verschiedenen Herstellern und Modellen derselben Technik sehr grosse Unterschiede. Simple Pauschalaussagen, das eine System sei generell besser als das andere, sind demnach unzulässig.

LCD - Plasma
Vergleich der Eigenschaften
Bildschirmgrösse LCDs können sehr klein gebaut werden, aber nicht beliebig gross. Die Plasmatechnik hingegen eignet sich nur für grosse Bildschirme
Helligkeit Im direkten Vergleich wirken LCDs gelegentlich etwas heller, besonders in heller Umgebung, das hängt mit ihrer Hintergrundbeleuchtung zusammen. In dunkler Umgebung kommen häufig Plasmadisplays besser zur Geltung. Ein klarer Vorteil für die eine oder andere Technik lässt sich daraus aber nicht ableiten.
Kontrast Da bei LCD-Bildschirmen die Hintergrundbeleuchtung immer eingeschaltet ist und die einzelnen LCD-Pixel sich nicht völlig schliessen lassen, ist die Darstellung von sattem Schwarz problematisch. Das ist bei Plasma-Bildschirmen kein Problem, sodass in der Regel ein grösserer Kontrastumfang erreicht wird.
Auflösung HDTV-taugliche Auflösung zu erzielen, ist mit LCDs bedeutend einfacher als mit der Plasma-Technik. Das schlägt sich auch in der Zahl der erhältlichen Modelle nieder.
Farbtreue Von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich und auch individuelle Geschmackssache. Viele Testpersonen empfinden LCD-Bildschirme etwas brillanter, Plasma-Displays wärmer.
Reaktionszeit Plasma-Displays können schnelle Bewegungen etwa gleich gut darstellen wie konventionelle Bildröhren. LCDs tendieren hier eher zu Nachzieh-Effekten. Im Extremfall kann z. B. ein Tennisball einen kleinen "Kometenschweif" hinter sich her ziehen.
Einbrennen Wenn man ein Standild während Stunden, Tagen oder Wochen stehen lässt, kann es bei Plasma-Bildschirmen zu Einbrenneffekten kommen, die bei LCDs nur selten auftreten. Hier können höchstens Ladungsreste zu einem befristeten Nachleuchten führen. Beide Effekte sind allerdings in letzter Zeit bei den führenden Marken stark reduziert worden.
Lebensdauer Bei beiden Techniken darf man heute getrost von einer Lebenserwartung von 40.000 bis 60.000 Stunden ausgehen, wobei auch dann noch 50 Prozent der Lichtleistung zur Verfügung stehen.
Empfindlichkeit Plasma-Displays sollten auf keinen Fall waagrecht liegend transportiert werden und die meisten Hersteller garantieren ihr Funktionieren nur bis etwa 1500 Meter Seehöhe, in der Praxis funktionieren sie allerdings meiost bis über 2.500 Meter klaglos. Für LCDs gelten diese Einschränkungen nicht.
Gewicht Bei gleicher Grösse sind Plasma-Displays schwerer als LCD-Bildschirme. Daher sollte man die Wandmontage nach Möglichkeit Fachleuten überlassen.
Stromaufnahme Der durchschnittliche Stromverbrauch liegt bei Plasma-Displays häufig etwas höher, allerdings hängt er von der momentanen Bildhelligkeit ab. LCDs verbrauchen meist weniger Strom, allerdings auf gleichbleibendem Niveau.
Geräusch Manche Plasma-Bildschirme haben Lüfter eingebaut, sie sind daher nicht völlig geräuschlos. LCD-Displays kommen ohne Ventilatoren aus.

 

Welchen Vorteil bieten 100 Hz Fernseher?

Die Verdopplung der Bildwechselfrequenz von 50 auf 100 Hertz wurde bei TV-Geräten Anfang der 80-er Jahre eingeführt, um Flimmern zu unterdrücken. Das ist bei 50 Hertz vor allem bei grossen hellen Flächen zu sehen, weil das Auge speziell in den Randbereichen der Netzhaut besonders empfindlich für Flimmern ist; je kleiner der Bildschirm also (im Verhältnis zum Betrachtungsabstand), um so unwichtiger ist 100 Hertz. Nicht unterdrückt wird aber Zeilenflackern, ebensowenig andere Störungen, die durch das Halbbildverfahren ("Interlaced") entstehen. Deswegen scheinen auch 100-Hertz-Röhren oft noch zu flimmern. Bei LCD-Schirmen dient 100 Hertz einem anderen Zweck: Man verringert damit die Zeit, in der ein bewegten Objekt an einer bestimmten Stelle des Schirms steht. Wenn sich das Auge darüber bewegt, wirkt dieses Stehen wie Unschärfe. Dieses Verschmieren ist LCD-typisch und wird auch nicht durch kurze Reaktionszeiten beseitigt. Mit 100-Hertz-Technik lässt sich das Verschmieren halbieren, unter einer Voraussetzung: Anders als bei Röhren darf nicht einfach nur eine Verdoppelung der Bilder passieren, es müssen Zwischenbilder errechnet werden, die das bewegte Objekt an einer neuen Position abbilden. Die gelegentlich angegebenen 120 Hertz sind nichts anderes als 100 Hertz, nur eine Verdoppelung der 60-Hertz-Frequenz von NTSC. Plasmaschirme arbeiten übrigens seit vielen Jahren schon mit 100 Hertz, allerdings bisher meistens ohne Errechnung von Zwischenbildern. Da hier, wie bei Röhren, eine Dunkelphase und das Aufleuchten einer Kontur aufeinander folgen, gibt es hier abr auch den Verschmier-Effekt nicht.


Wie verhält sich ein 100 Hz Bildschirm bei Signalen von einem 24p Player?

Das hängt vom Hersteller ab. Möglich sind 72 Bilder pro Sekunde (bei Pioneer), 96 (bei Philips) oder 120 (bei Sony). Wichtig ist nur, dass es ein Vielfaches von 24 ist. Die Plasmabildschirme von Panasonic zeigen zum Beispiel 48 Vollbilder wie im Kino.


Gibt es Unterschiede in der Bildqualität von PAL-Signalen, wenn diese auf Bildschirmen mit 1920x1080 bzw. 1366x768 Bildpunkten dargestellt werden?

Häufig wird vermutet, die Darstellung auf einem "Full-HD" Bildschirm könne schlechter sein, weil dort mehr Zeilen hinzugefügt werden. Doch so pauschal lässt sich das nicht beantworten, es hängt vor allem von der Signalverarbeitung im jeweiligen Gerät ab. Die besseren Voraussetzungen für ein gutes Bild von einer PAL-Quelle bietet zunächst Full-HD, aus einem einfachen Grund: Die 576 Zeilen von PAL lassen sich durch Abzug des Overscans zu 540 Zeilen machen, ohne dass etwas Wichtiges fehlen würde. Dann verdoppelt man einfach die Zeilenzahl, am besten natürlich durch Interpolation, und kommt damit auf genau die 1080 Zeilen eines Full-HD-Schirms. Damit muss dann immer nur eine Zwischenzeile errechnet werden, was wesentlich weniger fehlerträchtig ist als andere Umwandlungen. Macht man dagegen aus 576 Zeilen 768, dann ergeben immer drei Zeilen des Ausgangsbildes vier Zeilen in der Darstellung. Ausserdem: Man sollte die Pixelzahl eines Bildschirms nicht nach der Quelle auswählen, sondern danach, ob man bei normaler Entfernung noch einzelne Pixel erkennen kann - was nicht der Fall sein sollte. Das wird beeinflusst durch den Abstand des Sitzplatzes zum Fernseher (oder Leinwand) und durch die individuelle Sehschärfe. Als grobe Formel für den richtigen Abstand von HD-Schirmen gilt die dreifache Bilddiagonale. Wählt man das Pixelraster zu grob, sieht man praktisch eine Gitterstruktur im Bild, wählt man es zu klein, verschenkt man andere wichtige Vorteile, etwa Helligkeit und Kontrast.


Wie kann man dem Einbrennen von Standbildern bei Plasmabildschirmen begegnen?

Einbrennen, also Geisterbilder vorausgegangener Darstellungen, kommt bei Plasmaschirmen vor allem am Anfang der Lebendauer vor, in den ersten 100 Betriebsstunden. Moderne Geräte haben heute weniger Probleme, es kann aber vorkommen. Dagegen hilft:
- In den ersten Betriebsstunden Material mit festen Einblendungen ( Senderlogos ) nur eine gewissen Zeit ansehen (vor allem Videotext, Games, aber auch Letterbox-Filme); danach Umschalten oder Ausschalten.
- Am Anfang die Helligkeit und Kontrast herunterregeln; das Display ist zu Beginn besonders empfindlich. Ist es dennoch passiert, hilft der Betrieb mit einer Testsequenz von BUROSCH. Das wird auch in den Service-Abteilungen der Hersteller so praktiziert.


Gibt es das Einbrennen auch bei LCD-Bildschirmen und was kann man dagegen tun?

Ja, das kommt tatsächlich vor, wenn auch selten. Und es ist nicht nur bei Bildschirmen bekannt, sondern auch bei Projektoren. Ausser häufigem Wechsel der Bilder lässt sich dagegen allerdings nichts unternehmen. Es empfiehlt sich also, Standbilder nicht tage- oder wochenlang unverändert stehen zu lassen.


In der Computertechnik werden die Bildschirm-Auflösungen meist in Buchstabenkürzeln angegeben. Welchen Videoauflösungen entsprechen diese?

Wie die Tabelle zeigt, entsprechen die meisten Kürzel dem Seitenverhältnis von 4:3 (1,33:1). Da HDTV aber ausschliesslich das Bildformat 16:9 (1,77:1) verwendet, werden hier über einen 4:3 Bildschirm oder ein 4:3 Projektorpanel 25 Prozent der horizontalen Zeilen gar nicht benützt, denn sie stellen nur schwarze Balken dar. Die wirklich nutzbare Auflösung reduziert sich dadurch um diesen Prozentbetrag. Die XGA-Angabe von 1.024 x 768 mit ihrem Seitenverhältnis von 4:3 ergibt im Breitbildbetrieb also eine nutzbare Auflösung von nur noch 1.024 x 576, was die Qualität von HDTV nicht voll zur Geltung bringt.


Bildschirm-Auflösungen

Bezeichnung Pixel Seitenverhältnis
VGA 640 x 480 1,33:1 = 4:3
SVGA 800 x 600 1,33:1 = 4:3
WVGA 853 x 480 1,77:1 = 16:9
XGA 1.024 x 768 1,33:1 = 4:3
SXGA 1.280 x 1.024 1,25:1
WXGA 1.280 x 768 1,66:1 = 15:9
WXGA 1280 x 800 16:10
WXGA 1.366 x 768 1,77:1 = 16:9
SXGA+ 1.400 x 1.050 1,33:1 = 4:3

UXGA

1.600 x 1.200 1,33:1 = 4:3
WSXGA+ 1680 x 1050 16:10
UXGA+ 1.920 x 1.200 1,6:1
QXGA 2.048 x 1.536 1,33:1 = 4:3
QUXGA 3.200 x 2.400 1,33:1 = 4:3
QUXGA+ 3.840 x 2.400 1,6:1


Wenn mein Disc-Player über einen HDMI-Ausgang verfügt, kann ich ihn an den DVI-Eingang eines Computermonitors anschliessen ?

Im Prinzip ja. Nur arbeiten Computermonitore mit anderen Bildschirmauflösungen und Bildwiederholraten, sodass nicht sichergestellt ist, dass Sie ein einwandfreies Bild zu sehen bekommen. Ausserdem aktivieren die allermeisten Discs den Kopierschutz HDCP. Dieser wird aber von den DVI-Eingängen von Computermonitoren in der Regel nicht unterstützt, sodass der Bildschirm völlig schwarz bleibt.


Nützt mir HDTV auf meinem Projektor, auch wenn dieser nur Standardauflösung zeigt?

Wenn er das Signal akzeptiert: ja. Denn bei einem Projektor geht man normalerweise in Bildgrössen, bei denen man praktisch jeden Pixel einzeln erkennen kann. Dann fällt auf, dass bei normalen Signalen die Farbe nicht mit der Schärfe des Schwarzweiss-Bildes übereinstimmt - die Farbdeckung ist auch bei RGB- oder YUV-Signalen nicht perfekt. Bei HDTV ist auch das Farbsignal schärfer als die Darstellung auf dem meisten Projektoren, so dass ein ganz anderer, wesentlich präziserer Bildeindruck entsteht. Das gilt selbst dann, wenn der Projektor bei 16:9 nur mit 480 Zeilen arbeitet


Wodurch unterscheiden sich die Konstruktionsprinzipien der diversen Videoprojektoren voneinander?





Bei LCD-Panels ("Liquid Crystal Display") ist jedem Bildpunkt ein durchleuchtbares Flüssigkristallelement zugeordnet. Mit dem Åffnen und Schliessen des Elementes dringt das Projektionslicht auf die Leinwand oder wird zurückgehalten. Weil ein perfektes Schliessen nicht möglich ist, kann mit diesem System in der Projektion kein sattes Schwarz erzielt werden, der Kontrast leidet. Das wirkt sich in der Praxis aber nur selten störend aus, da dieser Effekt nur in perfekt verdunkelten Räumen zu erkennen ist. Ausserdem gibt es neuerdings Projektoren, die mit einer dynamisch arbeitenden Irisblende den Helligkeitskontrast verstärken. Die Elektronik auf dem LCD-Display braucht Platz, sodass zwischen den einzelnen Bildpunkten relativ grosse Abstände entstehen, was sich unter Umständen auf der Leinwand in erkennbarer Pixelstruktur niederschlagen kann. Verkleinert man die Pixel um höhere Auflösung zu erzielen, geht wegen der grösseren Anzahl der Trennstege die Bildhelligkeit zurück. Um ein aus Bildpunkten zusammengesetztes Farbbild zu erhalten, braucht es die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau (RGB). Man kann das erreichen, indem man die einzelnen Pixel mit entsprechenden Farbfiltern versieht, wodurch sich allerdings due Auflösung reduziert. Daher setzt man für HDTV in aller Regel die 3LCD-Technik ein. (Bild) Diese zerlegt zunächst das Licht in drei farbige Lichtbündel, die jeweils ein eigenes LCD-Panel durchleuchten. Diese Panels steuern für jede Farbart die richtige Menge Licht, um das Bild zu erzeugen. Diese drei RGB-Bilder werden anschließend in einem Prisma wieder exakt zusammengesetzt und dann gemeinsam projiziert.





DLP ("Digital Light Processing") ist eine Entwicklung von Texas Instruments. Hier trifft das Licht der Projektionslampe auf sehr kleine Mikrospiegel. Jeder entspricht einem Bildpunkt und er lässt sich mehrere Tausend Mal pro Sekunde bewegen. So wirft er das auftreffende Licht je nach Bedarf auf die Leinwand oder in eine schwarze "Lichtfalle". Das ergibt eine sehr gute Lichtausbeute und es lassen sich hohe Kontrastwerte erzielen, wenngleich die Feinabstufung im dunkelsten Bereich keine Idealwerte erreicht. Die DLP-Technik nutzt die Trägheit des Auges: Zwischen Lichtquelle und DLP-Chip befindet sich ein sehr schnell drehendes Farbrad, dessen Farbsegmente das Licht in kurzen Abständen färben; die Farbsequenz wird anschliessend an den kleinen Pixelspiegeln reflektiert. Genau genommen projiziert ein DLP-Projektor also drei einfarbige Bilder hintereinander, die nur durch ihre sehr hohe Frequenz als ein einziges Farbbild wahrgenommen werden. Bei kontraststarken Bildern können jedoch durch diese Methode an den Rändern farbige Streifen entstehen (Regenbogeneffekt). Auch bei sehr schnell bewegten Bildsequenzen können irritierende Schattenbilder auf der Leinwand erscheinen. Weil Mechanik und Elektronik zum Bewegen der Mikrospiegel unterhalb der Spiegel angeordnet sind, können die Abstände zwischen den einzelnen Spiegeln sehr gering gehalten werden sodass kaum eine Pixelstruktur auf der Leinwand zu erkennen ist. Ausserdem werden hohe Auflösungswerte erzielt und das System erleidet auch nach Jahren keine schleichende Qualitätsminderung.



D-ILA ("Direct Drive Image Light Amplifier") wurde von JVC entwickelt und gilt in praktisch allen Qualitätsparametern als das Optimum des derzeit Möglichen. Das System basiert auf LCOS ("Liquid Crystal on Silicon"), es erreicht enorm hohe Auflösungen bei gleichzeitig grosser Bildhelligkeit, bestem Schwarzwert und feinster Grauabstufung. Weil es fast keine Abstände zwischen den einzelnen Pixeln gibt, ist auf der Leinwand auch bei grossen Bildformaten keine Pixelstruktur zu erkennen und die nichtorganischen Flüssigkristalle unterliegen praktisch keiner Alterung. D-ILA Projektoren werden unter anderem in Kinos zur Projektion von HDTV-Filmen verwendet. Eine genaue Beschreibung des Systems finden Sie hier. Nach demselben Prinzip funktioniert auch das SXRD von Sony.

Wie beurteilt man die Fähigkeiten eines Wiedergabegerätes, Feinabstufungen in der Helligkeit wiederzugeben?

Am besten mit einem Graukeil, den man auf der BUROSCH Test-Disks findet. Im Idealfall kann man jeden Streifen einzeln erkennen.



Bei der Wiedergabe über weniger hochwertige Geräte verschmelzen mehrere Streifen miteinander zu einem undifferenzierten Ganzen.




Was ist ein Farbraum?

Das menschliche Auge nimmt Farbtöne wahr, die kein Bildschirm darstellen kann, etwa Nordlichter oder die Reflexionen auf einer CD. Bildschirmen werden enge Grenzen gesetzt durch die Leuchtmaterialien (zum Beispiel das Phosphor bei Bildröhren) oder die Farbfilter. Daher muss man definieren, wie gesättigt ein Farbton jeweils ist, damit die Grundfarben Rot, Grün und Blau einheitlich wiedergegeben werden. 100 Prozent, also voller Pegel zum Beispiel im Grün-Kanal, entsprechen in Wirklichkeit nur einem bestimmten Punkt innerhalb des sichtbaren Spektrums, nicht farbreinem Licht mit einer Frequenz von 530 nm oder einem benachbarten Wert. In der Kombination mit den anderen beiden Farbkanälen lässt sich so jeder Wert innerhalb des definierten Dreiecks exakt wiedergeben; diese Werte genau zu treffen, in Farbton wie Helligkeit, dazu dient die so genannte Kalibrierung. Das gilt übrigens für Kameras genau wie für Bildschirme. Werden die Parameter nicht exakt eingehalten, entstehen falsche Farben, um ehesten sichtbar im Grün; dort liegt das aktuell benutzte Sprektrum nahe an der Grenze der in der Natur vorkommenden Farben. Eine Verschiebung des Grünpunkte führt daher schnell zu synthetisch aussehendem Rasen, etwa bei Fussball-Übertragungen. Gebräuchlicher Farbraum ist ITU-R 601, auch als EBU-Farbraum bekannt und für PAL gültig; er wird mit kleinen Änderungen auch bei HDTV verwendet. Für NTSC gab es anfangs ein wesentlich erweitertes Modell, das aber nicht angewandt wurde; heute taucht es gelegentlich in Angaben über den möglichen Farbumfang von Fernsehern auf ("110 Prozent NTSC"). Neu ist der sogenannte xvYCC-Farbraum (da und dort auch xvColor genannt), der die Grenzpunkte nach aussen verschiebt. Er wird von Camcordern im AVCHD-Standard genutzt, erste Bildschirme können ihn auch darstellen.