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IPTV – das Fernsehen der Zukunft

IPTV – das Fernsehen der Zukunft

IPTV ist Fernsehen über den DSL-Zugang. Die TV-Übertragung erfolgt also via Internet am heimischen TV-Gerät, PC, Laptop, Tablet oder Smartphone. Neben TV-Programmen in HD-Qualität bietet IPTV Zusatzfunktionen wie Online-Dienste, Video-on-Demand und variabel zubuchbare Premiumpakete mit Pay-TV-Angeboten. Dieser Ratgeber soll Fragen rund um das Thema IPTV klären und den Einstieg in das Fernsehen via Internet erleichtern.

 

Was ist IPTV und wie funktioniert es?

Hinter der Abkürzung IPTV verbirgt sich der Begriff „Internet Protocol Television“, der für die Übertragung via Internet-Infrastruktur, also DSL-, VDSL- oder Glasfaser-Netze, steht. Deshalb wird das Fernsehen via Internet auch sehr oft DSL-TV genannt. IPTV basiert auf DVB-IPTV, einem Standard zur Übertragung von Video- und Audio-Informationen über geschlossene IP-Netzwerke (Internet Protokoll). Das eingehende Fernsehsignal wird hierzu vom Betreiber an der Kopfstelle in IP-fähige Datenpakete umgewandelt und in das bestehende Netz eingespeist. DVB-IPTV wurde bereits im Jahre 2001 spezifiziert. Mit diesem DVB-Standard werden audiovisuelle Inhalte dem DVB-Datenstrom (MPEG-2 und MPEG-4 AVC) entnommen und für die Verteilung über das IP-Netz (Heimnetzwerk) ein sogenannter IP-Datenrahmen erstellt. Damit ist es möglich, nicht nur Standardprogramme in SD- und HD-Qualität oder aber bestimmte Sendungen zeitversetzt aus dem Fernsehen zu empfangen, sondern Pay-TV-Übertragungen und Video-on-Demand (VoD) zu realisieren. Da außerdem ein Rückkanal zur Verfügung steht, können auch Daten zurückgesendet werden, beispielsweise bei einem TV-Voting, Pay-TV oder dem Einzelabruf VoD.

Die Hardware-Basis für IPTV ist der Router sowie die anbieterabhängige Set-Top-Box (Receiver), wobei die Verbindung mobiler Endgeräte kabellos über WLAN erfolgen kann. IPTV ist nicht kostenfrei, sondern wird von bisher drei deutschen Anbietern (Telekom, 1&1 und Vodafone) im Paket inklusive Hardware vertrieben. Der Endkunde benötigt also einen Vertrag samt DSL-Zugang bei einem der vorgenannten Betreiber und die erforderliche Hardware, um das empfangene Signal fernsehtauglich zu dekodieren.

 

DVB-IPTV
www.dvb.org

Ist IPTV überall in Deutschland verfügbar?

IPTV ist überall dort verfügbar, wo erstens eine ausreichend schnelle DSL-Leitung mit mindestens 5 MBit/s vorhanden und zweitens einer der IPTV-Anbieter verfügbar ist. In allen größeren deutschen Städten sowie Ballungszentren ist beides gegeben. Insgesamt ist IPTV im Vergleich zu den klassischen Übertragungswegen aber noch am geringsten verbreitet und große Teile Deutschlands sind noch nicht erschlossen. Über die Verfügbarkeit von DSL und IPTV informieren die Anbieter auf den jeweiligen Internetseiten. Einen Gesamtüberblick bietet auch diese Seite ...

 

Welche Bandbreite ist für den IPTV-Empfang erforderlich?

Für den Empfang von IPTV ist mindestens ein DSL-Anschluss erforderlich. Die Bandbreite sollte pro SDTV-Stream nicht weniger als 5 MBit/s betragen. Für den Empfang von HDTV über IPTV wird eine Mindestbandbreite von 10 MBit/s empfohlen. Ein DSL-Anschluss mit 16 MBit/s – besser noch VDSL mit 25 MBit/s oder 50 MBit/s – ist empfehlenswert. Schließlich muss die Bandbreite für das sogenannte Triple Play (TV, Telefon, Internet) ausreichen. Ein bestimmter Anteil der Bandbreite wird für das TV-Signal reserviert, das im Übrigen immer oberste Priorität hat. Dadurch bleibt das Fernsehbild stabil, auch wenn im heimischen Netzwerk Tablet, Smartphone und Streaming-Box gleichzeitig genutzt werden. Im Normalfall ist von dieser Aufteilung der Bandbreite nichts zu merken, bei einem kompletten Netzausfall hingegen muss man ganz auf Internet, Telefon und Fernsehen verzichten.

 

Welche IPTV-Anbieter gibt es in Deutschland?

Mit der Einführung von LTE steigt nicht nur die Zahl der Breitbandkunden, auch das zahlungspflichtige TV-Angebot erfreut sich wachsender Beliebtheit. Bisher teilen sich die drei Multimedia-Riesen Telekom, 1&1 und Vodafone den IPTV-Markt, der nicht nur in Deutschland stetig wächst. Mitte 2015 nutzten hier knapp drei Millionen Verbraucher IPTV, Tendenz steigend. Ob O2 als viertes Unternehmen nachzieht und in nächster Zeit ein eigenes IPTV-Angebot bereitstellt, bleibt abzuwarten. Bisher (Stand: 2016) bietet O2 kein IPTV an, obwohl mit der Übernahme von Alice im Jahre 2012 die besten Voraussetzungen geschaffen wurden. Denn bis dahin war das sogenannte „Alice homeTV“ (später Alice-TV) verfügbar, das vom gleichnamigen Anbieter sechs Jahre zuvor als IPTV-Paket auf den Markt gebracht wurde. Obwohl Alice TV durchaus mit der starken Konkurrenz mithalten konnte, wurde es mit dem Verkauf der Firma an den O2-Konzern eingestellt. Im selben Jahr folgte die Deutsche Telekom als IPTV-Versorger mit der Bereitstellung der Triple-Play-Variante, also der Verknüpfung von Telefon, Internet und Fernsehen. Erst 2014 zog 1&1 nach und präsentiert seither seinen Kunden zubuchbares IPTV in Kooperation mit der Telekom. Denn das einstige Monopolunternehmen stellt 1&1 ein Vorleistungspaket bereit, was fast identische Features enthält und zu einem ähnlichen Preis zu haben ist.

 

 Triple Play: Telefon + Internet + Fernsehen

 

Welche Geräte werden für den IPTV-Empfang benötigt?

Ähnlich wie beim herkömmlichen Kabel-TV ist für IPTV ein Receiver beziehungsweise eine Set-Top-Box erforderlich. Zusätzlich benötigt man mindestens einen DSL-Anschluss sowie einen entsprechenden Router und natürlich ein TV-Gerät zuzüglich der erforderlichen Verkabelung. Da sich Telefonbuchse und Fernseher nicht zwangsläufig in unmittelbarer Nähe zueinander befinden, kann das LAN-Kabel entweder mit einer W-LAN-Bridge oder einer PowerLAN-Verbindung über das Stromnetz ersetzt werden. Bei Abschluss eines Vertrages mit einem der Anbieter werden Router und Receiver entweder zur Miete oder zum Kauf gestellt.

 

Telekom

Das Herzstück des IP-gestützten Fernsehempfangs ist im Hause Telekom der MediaReceiver MR 303, der durch eine zweite Set-Top-Box (MR 102) erweitert werden kann. Der Hauptempfänger ist eine Weiterentwicklung seiner Vorgänger MR300 (160 GB) und MR 301 (320 GB). Das aktuelle Entertain-Empfangsgerät MR 303 verfügt nunmehr über eine 500 GB große Festplatte und ist als Limited Edition auch in weiß erhältlich.

Außerdem ist der Receiver mit zahlreichen Videoschnittstellen (HDMI, S-Video, Scart), einem optischen Ausgang (S/PDIF) sowie einem Koax-Ausgang versehen. Das Gerät unterstützt Dolby Digital und sowohl SD-Fernsehen (Standardqualität), HD-Fernsehen (hochauflösend) als auch die dreidimensionale Variante (3D). Durch eine integrierte Festplatte wird die Time-Shift-Funktion realisiert, die das Anhalten oder Aufnehmen von Videosequenzen ermöglicht. Der 500 GB Datenspeicher entspricht in etwa 120 Stunden Filme/Video in HD-Qualität oder 310 Stunden in Standardqualität (SD). Ein weiterer Pluspunkt in Sachen Mobilität ist die Programm-Manager-App, über die auch von unterwegs von jedem mobilen Endgerät (z.B. Smartphone) die Aufnahme einer Sendung initiiert werden kann. Darüber hinaus steht das komplette Angebot der Onlinevideothek Videoload zur Verfügung.

Im IPTV-Receiver der Telekom sind ab sofort zwölf BUROSCH-Testbilder inklusive.

Die Telekom wirbt außerdem mit ihrem Speed-port-Router für den Anschluss ans Internet. Weitere hauseigene Möglichkeiten bestehen per Telekom-WLAN-Bridge oder mit dem Telekom-Powerline-Adapter. Über den Internetzugang wird auch die Firmware regelmäßig automatisch aktualisiert.

1 & 1

Die Schaltzentrale bei 1&1 wird „IPTV Media Center“ genannt. Die typischen Features sind auch hier gegeben: HD-Qualität, Zugriff auf die Online-Videothek (Videoload) und zeitversetztes Fernsehen mit dem HD-fähigen Festplattenrekorder. Die Speicherkapazität entspricht dem Telekom-Media-Receiver 303 mit 500 GB (256 MB Arbeitsspeicher). Vom Hersteller wird die Aufnahmezeit mit 310 Stunden angegeben. Eine preiswertere Variante des IPTV-Receivers gibt es auch ohne Festplatte, dafür aber auch ohne Time-Shift-Funktion beziehungsweise Aufnahmemöglichkeit.

Optisch unterscheidet sich der 1&1-Receiver nicht von dem grundsätzlich baugleichen Modell der Telekom (MR 303). Neben dem Scart-Anschluss sind zwei analoge Audio-Chinchbuchsen (rot, weiß) samt Video-Out (gelb) und ein S-Video-Out vorhanden. Allerdings wird vom Hersteller auch hier die HDMI-Schnittstelle empfohlen, um insbesondere für HD die beste Bildqualität zu gewährleisten. Abgesehen davon haben alle neuen TV-Geräte HDMI mittlerweile standardisiert. Kompatibilität bietet zudem die herkömmliche Antennen-Koaxialbuchse für Fernseher mit Composite Anschluss sowie Optical Digital Audio für digitale HiFi-Anlagen/Receiver. Neben dem 100Mbit-LAN-Port für den Anschluss an den Internet-Router verfügt der Receiver über eine USB-Schnittstelle und einen eSata-Port zur Anbindung externer Speichermedien. Darüber hinaus bietet 1&1 einen 100-GB-Onlinespeicher, für Neukunden exklusiv sogar 150 GB. Somit können Filme, Fotos, Serien auch auf mobilen Endgeräten geschaut werden, unabhängig wo man sich gerade befindet.
 

Vodafone

Das aktuelle IPTV-Angebot von Vodafone unterscheidet sich nicht wesentlich, so doch aber in Nuancen vom dem seiner Mitbewerber (Telekom, 1&1). Das Programmangebot, internetbasierte Zusatzdienste und der Zugang zur Online-Videothek ist ebenfalls inklusive. Allerdings hat Vodafone bei der Hardware bereits nachgerüstet und das „TV Center 2000“ auf dem Markt gebracht. Die Festplatte wurde gegenüber dem Vorgängermodell vergrößert und umfasst nun 500 GB – wie bei seinen Kollegen von der Konkurrenz. Die Anschlüsse wurden den neuen Standards angepasst. Neben mehreren USB-Eingängen (2.0 vorn/3.0 hinten), SAT-Doppeltuner (IEC 169-24, DVB-S2), SmartCard-Einschub für Pay-TV und diversen analogen Anschlüssen gibt es natürlich auch die passenden Schnittstellen für LAN und HDMI.

Interessant ist, dass es keinen Kabeltuner mehr im neuen Receiver gibt. Der Vorgänger verfügte über einen analogen Anschluss für DVB-C. Die Hybridlösung war ein Vorteil von Vodafone, der nun scheinbar aufgegeben wurde, obwohl der einstige Unternehmenszusammenschluss des Mobilfunkanbieters Vodafone mit dem Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland dafür letztlich hervorragende Voraussetzungen bietet. Doch der Markt ist so unbeständig wie Eis in der Sonne. Auch und vor allem, was die Preise anbelangt. Hier hat sich im letzten Jahr einiges getan. So wird beim Tarif „Internet, Phone & TV – DSL 100“ je nach Verfügbarkeit mit der 100 MBit/s-Option geworben. Den Router gibt es derzeit sogar umsonst und auch den Receiver kann man kostenlos mieten.

Und last but not least: Vodafone wirbt  für seinen aktuellen Receiver mit dem Label "UHD-ready". Damit soll das „TV Center 2000“ bereits viermal so hoch auflösen wie sein Vorgänger und die Konkurrenz. Nähere technische Angaben sind allerdings schwer zu finden. Verbraucherfreundlich ist hingegen die ausführliche Videoanleitung

 

Sind die Geräte kompatibel?

Die lizenzierten Set-Top-Boxen/Receiver des jeweiligen Anbieters sind nicht kompatibel. Will man IPTV auf zwei Fernsehern empfangen, ist eine zweite Set-Top-Box erforderlich. Insofern kann die Set-Top-Box des einen Anbieters (z.B. 1&1) nicht für den IPTV-Empfang anderer Anbieter (Vodafone, Telekom) verwendet werden. Denn selbst wenn die IPTV-Box von 1&1 von außen der Telekom-Box gleicht, ist das „Innenleben“ und damit beispielsweise das Benutzermenü für das Angebot von 1&1 entsprechend modifiziert. Kurzum: die Geräte werden bei einem Anbieterwechsel generell unbrauchbar.

  

Werden meine Daten nach außen weitergegeben?

Im Gegensatz zu den drei klassischen Fernsehempfangswegen (DVB-T, DVB-S, DVB-C) verfügt IPTV über einen Rückkanal, über den Daten auch zurücktransportiert werden können. So kann man beispielsweise vom TV aus E-Mails verschicken, Dateien hochladen oder interaktiv ins TV-Programm eingreifen. Im Gegenzug ermöglicht dieser Rückkanal den Anbietern, Informationen über persönliche Fernsehgewohnheiten zu Vermarktungszwecken auszuwerten. Aktuell werden diese Informationen anonym zur Ermittlung von Einschaltquoten verwendet. Vorteil für TV-Nutzer: der Fernseher ist lernfähig und merkt sich bestimmte Gewohnheiten seiner Anwender.

Welche Programme können über IPTV empfangen werden?

Die Programmangebote der drei Anbieter in Deutschland unterscheiden sich teilweise deutlich. Die öffentlich-rechtlichen Standardprogramme können jeweils in SD- und HD-Qualität empfangen werden, aber bei den Privatsendern, den Spartenkanälen und zusätzlichen Pay-TV-Angeboten sollte man sich vorab informieren. 

Programmvielfalt im Überblick

Entertain TV - Telekom

Vodafone TV

1&1 TV

Sender inklusive

~ 100

~ 80

~ 100

Sender zusätzlich per Pay TV

~ 60

~ 50

~ 60

Sender in HD inklusive

22

28

24

Sender in HD maximal (ohne Sky)

~ 85

40

~ 85

Sky wahlweise zubuchbar

ja

ja

ja

Bundesliga via Sky möglich

ja

ja

ja

mehr zu ...

» mehr zu Entertain

» mehr erfahren

» Details

www.iptv-anbieter.info


Vodafone ist im Vergleich der IPTV-Anbieter bei den regionalen öffentlich-rechtlichen Programmen am schwächsten aufgestellt. Der Empfang von Pay-TV in Form von Premiumpaketen ist bei allen drei IPTV-Anbietern möglich, die zu den jeweiligen Basispaketen hinzugebucht werden können. Dazu zählen beispielweise Musik-, Film-, Serien-, Dokumentationspakete, ausländische Sender und bei Entertain von der Telekom das Bundesligapaket „LIGA Total!“. Die zusätzlichen Kosten hängen von der Anzahl und Qualität der hinzugebuchten Sender ab. Außerdem besteht eine Kooperation zwischen Vodafone und dem Sender Sky, weshalb Vodafone-Kunden Pakete des Pay-TV-Anbieters („Welt“, „Sport“ oder „Fußball Bundesliga“) mit dazu buchen können – ohne einen zusätzlichen Receiver zu benötigen.

Alle drei Mobilfunkbetreiber bieten mit IPTV auch eine Online-Videothek an, in der nach eigenen Angaben bis zu 8.000 Filme und Serien abgerufen werden können. 

 Programmübersicht von IPTV mit 1&1

http://dsl.1und1.de

 

Welche Vor- und Nachteile bietet IPTV gegenüber dem klassischen TV-Empfang?

Im Gegensatz zu beispielsweise Frankreich, wo IPTV schon weitaus mehr Haushalte erreicht, gibt es in Deutschland mit Satellit, Kabel und Antenne starke Konkurrenz für den neuen Empfangsweg. Insbesondere DVB-C und DVB-S sind in Deutschland weit verbreitet und in der Regel ist einer dieser beiden Empfangswege verfügbar. Mit DVB-T steht eine kostengünstige und großflächig empfangbare Alternative bereit. Dennoch wird davon ausgegangen, dass sich IPTV in Deutschland etablieren wird, was auch mit Wachstumstendenzen im Ausland zu vereinbaren ist. Gegenüber DVB-T bietet IPTV das eindeutig bessere Bild sowie mehr Programme, Funktionen und Mobilität. Diese Qualität hat jedoch einen monatlichen Preis. Abgesehen davon ist IPTV vielerorts schon allein wegen des immer noch dünnen Breitbandnetzes noch gar nicht verfügbar.

Der eindeutige Vorteil von IPTV ist neben Interaktivität und Flexibilität der Rückkanal, womit diese Technologie eindeutig besser für die Zukunft gerüstet ist, da Internet und Fernsehen immer mehr verschmelzen. Der terrestrische TV-Empfang (DVB-T) ist genau wie das Satellitenfernsehen (DVB-S) nach den Kosten für die Anschaffung umsonst. Kabel- und Satellitenfernsehen bieten hervorragende Bildqualität, was der TV-Empfang über Antenne nicht bieten kann. Mit Abstand unerreicht bleibt jedoch die Programmvielfalt, wie sie nur DVB-S bieten kann. Neben der sehr guten Verfügbarkeit ist dies einer der Kernvorteile des Satellitenfernsehens. Hybridlösungen wie die von Vodafone wären eine denkbar langfristige Möglichkeit, um die Vorzüge von IPTV mit denen von DVB-S zu vereinen.

 

Ist IPTV dasselbe wie WebTV?

IPTV bezeichnet den Fernsehempfang über geschlossene Netzwerke, in denen Nutzer das Angebot eines Betreibers beziehen und die Qualität der Telekommunikationsdienstleistung durch Standards gesichert ist. Parallel hierzu gibt es auch verschiedene TV-Inhalte im Internet, die unter der Bezeichnung WebTV zusammengefasst werden. Oftmals kommt es hier zu Verwechselungen, da die Begriffe IPTV, WebTV, Internet-TV oder DSL-TV nicht immer einheitlich verwendet werden. Der entscheidende Unterschied zwischen IPTV und WebTV ist, dass IPTV kostenpflichtig von Anbietern in geschlossenen Netzwerken mit fest zugewiesener Bandbreite betrieben wird. WebTV ist hingegen ein Sammelbegriff für alle – oft kostenfreien – Bewegtbildinhalte, die im Internet verfügbar sind. Da das Internet ein offenes Netzwerk ist, kann hier keine Gewährleistung für Empfang oder Qualität gegeben werden. Ein populäres WebTV-Portal ist Zattoo mit aktuell zirka 75 frei empfangbaren TV-Sendern (in Deutschland), das nicht auf benutzergenerierte Inhalte oder einzeln abrufbare Videobeiträge zurückgreift, sondern zahlreiche TV-Programme kostenfrei als Stream anbietet.

IPTV Deutschland GmbH

Neben den herkömmlichen „richtigen“ Fernsehsendern (z.B. ARD, RTL, N-TV) gibt es im Zusammenhang mit IPTV auch zahlreiche reine IPTV-Sender. Etwas Licht ins Dunkel bringt hier unter anderem das zentrale Verzeichnis für alle Bewegtbild-Angebote im Internet, bei dem vor allem deutschsprachige Sender im Mittelpunkt stehen. Bei der IPTV Deutschland GmbH (www.iptv.de) werden alle Angebote der über tausend IPTV-Sender nach Themengebieten und Regionen - von Akupunktur-TV bis Winzer-TV - kategorisiert und somit die Möglichkeit geschaffen, Nutzern eine gewisse Übersichtlichkeit zu gewährleisten und Anbietern zielgruppengerechte Werbe- und Marketings-Aktionen zu ermöglichen.

  

Trends und Ausblicke für IPTV

IPTV ist leider noch nicht für jeden deutschen Haushalt möglich. Für ein Wachstum des IPTV-Marktes ist insbesondere der Ausbau des Breitbandes essentiell. Sowohl stationär als auch mobil kann IPTV derzeit nur in Ballungsgebieten genutzt werden. Entsprechende Hinweise hierzu geben die einzelnen Anbieter auf ihren Internetseiten. Letztlich kann aber erst mit der flächendeckenden Einführung des neuen LTE-Mobilfunkstandards (4G) mit bis zu 300 MBit/s der umfassende Empfang von IPTV an jedem Ort in Deutschland realisiert werden.

Da der Trend zu All-IP geht, werden die Entwicklungen der einzelnen Anbieter weitergehen. Kabel Deutschland etwa setzt für die Zukunft auf ein Kabelnetz aus Koax und Glasfaser, das in Verbindung mit der Schnittstellen-Spezifikation DOCSIS 3.1 (Data Over Cable Service Interface Specification) die Basis für eine Datenübertragungsrate von über 1 GBit/s gewährleisten soll.

 

Und Ultra HD?

Der Vodafone-Receiver soll bereits Ultra HD unterstützen und vom Mobilfunkriesen Telekom ist mittlerweile zu hören, dass dort ebenfalls an einem neuen IPTV-Angebot gearbeitet wird. Mit Entertain 2.0 sollen zahlreiche Features erneuert und die 4K-Unterstützung mitgeliefert werden. Den Investoren wurden bereits entsprechende Hardware und Applikationen vorgeführt. Bleibt abzuwarten, wann die Telekom ihren IPTV-Relaunch startet.
 

Auch mit ENTERTAIN 2.0 werden BUROSCH-Testbilder kostenlos zur Verfügung stehen.

 
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